Durchschnitts-Wertung
4,3
225 Wertungen
Deine Meinung zu Die Reifeprüfung ?
5,0
Veröffentlicht am 18. Dezember 2011
Absolut genial! Unbedingt anschauen. Am besten heute noch.
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 19. Mai 2024
Ein Klassiker, den jeder kennt und auch fast jeder mag. Ein gewagtes Thema für die 60er Jahre: reife, verheiratete Frau, die songmäßig hochgejazzte Mrs. Robinson (Anne Bancroft) verführt Studenten Benjamin (Dustin Hoffman). Doch die Musik zum Film von Simon & Garfunkel war für die Ewigkeit. Die beiden Darsteller waren überaus überzeugend: die reife, gelangweilte Mrs. Robinson ist grandios neben dem unbeholfenen, jungen Burschen, der gar nicht so genau weiß, wie ihm da geschieht. Und wie er das dann zu einem glücklichen Ende bringt und seine Elaine (Katherine Ross) vom Traualtar weg in einen Bus entführt ist unvergesslich. So ein gelungenes Happy End muss man einfach mögen. Benjamin auf der Kirchenempore brüllt unentwegt ‘Elaine!!‘ Und wie er dann die Kirchentür blockiert…
Es wäre kein echter Mike Nichols-Film, wäre da nicht auch noch eine gehörige Portion Sozialkritik mit im Spiel.
Die Dramatik kommt vom Plot her, der moralische Erpressung mit Drang nach Unabhängigkeit und Selbstständigkeit verbindet.
Unter anderem ist Benjamins Sicht der Welt aus der Taucherbrille ebenso eindrucksvoll wie der Striptease zur Demütigung von Elaine mit den kreisenden Propellern an den Brüsten der Tänzerin direkt über ihrem Kopf. Sie weint still.
Für den Newcomer war das damals der verdiente Durchbruch. Der Score und das Plakat (mit hineinragendem Strumpfbein!) sind inzwischen feste Bestandteile der westlichen Kulturgeschichte. In mehrfacher Hinsicht gelungen.
5,0
Veröffentlicht am 12. Mai 2022
Zum Niederknien gespielter, siebenfach oscarnominierter (Oscar für die beste Regie ging an Mike Nichols) 60er-Skandalfilm mit großartigem Simon-&-Garfunkel-Soundtrack. Längst Kult!
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
Ben ist zunächst von dem sich ihm offenbarenden Paradox der Mrs. Robinson verunsichert. Er ist durch das Diktat seiner Eltern im Laufstall der Konventionen gefangen und kann diese in keinster Weise mit der neuen Erfahrung vereinbaren, -stammt doch die gut situierte Mrs. Robinson aus eben dieser, ihm anerzogenen Welt: Dem amerikanischen Idyll.

Langsam, das Neue akzeptierend, stellt er Fest, dass all dies nicht nur für Mrs Robinson typsch ist. Mr. Robinson ist ebenso bereit, sich der eigens aufgedrückten Moral zu beugen, als er von den Exkursen seiner Frau erfährt. So sitzt er gen Ende des Film neben eben dieser und verfolgt, die Maske wahrend, die Trauung seiner Tochter. Elan Robinson kommt, durch ihre mangelndes Selbstbewusstsein und in dem Wissen über ihre Eltern nur schwer mit den neuen Offenbarungen klar. Und so passt sie sich orientierungslos den Wünschen jener an. Die Konsequenz Bens, der keine Mühe scheut, um Elan letztendlich für sich zu gewinnen, ist ihr nicht eigen. Trotzdem ist eben diese Eigenschaft, genau das, was Ben für sie verkörpert. Dadurch inspiriert fällt ihre Entscheidung am Ende nicht mehr schwer, als Ben ihren Namen rufend, sie aus den Fängen ihres Unvermögens, für ihr eigenes Glück verantwortlich zu sein, befreit.



Dieser Film ist maßgeblich, um die Ressentiments jener Generation auf die zutiefst verkorkste Gesellschaft des Nachkriegsamerikas nachzuvollziehen. Die Reifeprüfung ist im Hintergrund mehr Dokumentation, als Spielfilm!
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