Nach dem Erfolg der ersten beiden Lethal Weapon-Filme bei den Kritikern und vor allem auch an den Kinokassen lag es nahe, einen dritten Teil zu drehen. Dieser folgte dann auch nach drei Jahren Pause und Richard Donner nahm erneut auf dem Regiestuhl Platz. Mit der Einführung eines neuen (weiblichen) Charakters ist es dann aber auch schon getan mit den Innovationen der Buddy-Cop-Serie. Ansonsten bleibt alles beim (guten) Alten: Rumgeballer, Explosionen und coole Sprüche sind auch dieses Mal unverzichtbar, wenn unsere Lieblingscops wieder die Sau raus lassen.
Martin Riggs (Mel Gibson) und Roger Murtaugh (Danny Glover) vom L.A.P.D. sind immer noch Partner und immer noch scheinen sie den Ärger magisch anzuziehen. Sie werden zu einem Hochhaus beordert, in dem eine Autobombe entdeckt wurde. Natürlich warten die beiden nicht auf die Verstärkung vom Bombenkommando und Riggs versucht, die tödliche Ladung allein zu entschärfen. Doch die Bombe geht hoch und zur Strafe werden die beiden von Captain Ed Murphy (Steve Kahan) zum Streifendienst verdonnert. Doch auch in dieser neuen Position sehen sie sich bald wieder in Schwierigkeiten und beobachten schon am ersten Tag einen Raubüberfall und nehmen die Verfolgung auf. Sie können einen der beiden Gangster dingfest machen und entdecken, dass die Munition, die die beiden verwendeten aus einer neuen Art von panzerbrechenden Projektilen besteht, die sogar kugelsichere Westen problemlos durchschlagen können. Auch Lorna Cole (Rene Russo), eine toughe Polizistin von der „Abteilung für innere Angelegenheiten“, interessiert sich für den Fall, denn die Munition wurde aus der Asservatenkammer der Polizei gestohlen und Cole vermutet, dass jemand aus den Reihen der Polizei den Gangstern geholfen hat.
Die Profis sind zurück! Diesmal bekommen sie mit der coolen Lorna Cole tatkräftige Unterstützung, sozusagen die weibliche Variante von Riggs, die sowohl in diesem als auch in dem nächsten und zugleich letzten Film als Love Interest für Riggs fungiert. Und doch ist Rene Russos (In The Line Of Fire, Kopfgeld) Rolle mehr als die schutzbedürftige Geliebte, denn mit ihr hält nun ein weiblicher Charakter Einzug, der es mit den beiden Freunden und den schweren Jungs zugleich aufnehmen kann. So kämpft sie wenig zimperlich Seite an Seite mit Riggs und Murtaugh und hat, genau wie die beiden immer einen flotten Spruch parat. Das ist cool und meistens witzig, obwohl hier ein paar Szenen nur um Haares Breite an ungewollter Komik vorbeischrammen. Ansonsten aber macht das neue Dreiergespann viel Spaß.
Apropos Dreiergespann: Natürlich ist auch diesmal wieder Leo Getz (Joe Pesci) mit von der Partie, der jetzt als Immobilienmakler sein Geld verdient. Trotz Lederjacke, blondierten Haaren und Ohrring ist er doch der alte und quatscht so viel wie eh und je. So nervt er Riggs und Murtaugh wieder kräftig und spielt den Polizeiermittler, wo immer er kann. Doch seine Rolle beschränkt sich, mehr noch als in Teil 2, auf den Sidekick und für die Handlung des Films ist er völlig überflüssig. Ob man das als beruhigend oder störend empfindet, mag dabei Jedem selbst überlassen sein.
Leo: „Okay, okay, okay, okay!"
Zu den beiden Hauptdarstellern Mel Gibson und Danny Glover kann man sich inzwischen schon jeglichen Kommentar sparen, denn wie immer sind die beiden vor der Kamera ein perfektes Team und ergänzen sich herrlich. Da ist der vernünftige Murtaugh, der nur noch acht Tage von seinem wohlverdienten Ruhestand entfernt ist („Ich bin zu alt für diese Scheiße!“) und einfach nur seine Ruhe haben will. Auf der anderen Seite ist da Martin Riggs: Immer noch aufgedreht und risikolustig stürzt er sich von einer gefährlichen Situation in die nächste. Das garantiert wieder jede Menge Action und Situationskomik. Auch darf man sich wieder auf einige Running Gags freuen, wie Riggs’ ausgerenkte Schulter, oder die besorgte Polizeipsychologin Dr. Stephanie Woods (Mary Ellen Trainor).
Der obligatorische Oberschurke Jack Travis ist bei „Lethal Weapon 3“ mit Stuart Wilson (Hot Fuzz, Zeit der Unschuld) leider nicht so gut besetzt wie in den beiden Vorgängern. Wilson ist einfach zu langweilig und das Böse nimmt man ihm irgendwie nicht richtig ab.
Doch auch die etwas ruhigeren Töne, die persönlichen Szenen, in denen man die beiden Polizisten besser kennen lernt, fehlen auch dieses Mal nicht. Meist geht es hierbei um die ganz realen Probleme des Alterns und die Angst vor dem Alleinsein. Auch sonst schwimmt das Konzept des Films auf der Welle der Vorgänger und hat leider nicht viel Neues zu bieten, was denn auch der einzige Kritikpunkt ist, den man anführen könnte. Der Ablauf ist wie gehabt und den Zuschauer erwarten keine großen Überraschungen.
Auch die Musik ist wieder gewohnt gut und erneut griffen Eric Clapton, Michael Kamen und David Sanborn den „BMI Film Music Award“ ab. Der Titelsong "It's Probably Me" von Sting war sogar für einen Grammy nominiert. Dieser Erfolg zeigte sich natürlich erneut an den Kinokassen. Die Fans blieben dem Film treu und die Macher verwandelten die 35 Millionen Dollar Produktionskosten in 145 Millionen Dollar US-Einspiel (weltweit: 320 Mio. Dollar). Die Leute bei Warner Brothers waren darüber so glücklich, dass sie den Hauptdarstellern, dem Regisseur, sowie dem Produzenten und dem Drehbuchautor Jeffrey Boam je einen neuen schwarzen Range Rover schenkten.
Fazit: Die neue weibliche Rolle der Lorna Cole ist eine schöne Neuerung in „Lethal Weapon 3“. Ansonsten bleibt vieles beim Alten: Action, Gags, ein wenig Tragik und noch mehr Action. Jedoch funktioniert dieses Prinzip wieder wunderbar und man wird knapp 120 Minuten lang gut unterhalten. Diejenigen, die sich den Film bis zum Schluss anschauen, erwartet am Ende des Abspanns noch mal ein besonderer Leckerbissen in Form einer coolen Zusatzszene.