Letztens lief "Chasing Amy" recht spät Nachts im TV und da habe ich mir den Film einfach mal angesehen. Ich wusste vorher gar nicht, dass es sich sozusagen um den Vorfilm von "Jay und Silent Bob schlagen zurück" handelt. Deshalb war ich doch etwas überrascht und habe den Film richtig genossen, weil ich letzteren nämlich schon oft gesehen habe.
Was "Chasing Amy" am meisten ausmacht sind die Darsteller und die großartigen Dialoge. Ben Affleck fand ich irgendwie schon immer sympathisch als Schauspieler und in seiner Rolle als Holden McNeil hat er mir wirklich gut gefallen. Joey Lauren Adams kenne ich sonst nur aus "Big Daddy", doch nach "Chasing Amy" frage ich mich wirklich, wieso sie keine größere Rolle in Hollywood spielt, denn sie liefert einfach ein wahnsinnig glaubwürdiges und geniales Schauspiel ab. Auch Jason Lee hat mir sehr gut gefallen, was auch auf die restlichen Nebenrolle zutrifft. Jason Mewes und Kevin Smith als Jay und Silent Bob, spielen hier zwar lange nicht so große Rollen wie das bei "Jay und Silent Bob schlagen zurück" oder "Dogma" der Fall ist, dennoch ist die Szene mit ihnen einfach genial.
Zweiter großer Punkt, der für "Chasing Amy" spricht, sind die Dialoge. In diesem Film wird eigentlich kein Blatt vor den Mund genommen und alles offen ausgesprochen, was meines Erachtens wohl auch der Hauptgrund für die "FSK: ab 16" Freigabe sein wird. Dabei finde ich die Dialoge wirklich sehr amüsant und teilweise schon mit Kultpotenzial.
Die Story könnte sich als Schwachpunkt erweisen, denn diese ist zugegeben relativ dünn und nichts Besonderes. Dennoch stellt sie für den Film keine Schwäche dar. Das liegt ganz einfach an der Machart von "Chasing Amy". Es gibt einige schön schräge Ideen, ja fast schon bizarre Ideen, welche sehr kreativ verarbeitet wurden, aber im Endeffekt ist "Chasing Amy" eine romantische Komödie, welche trotzdem auch derbere Witze und Zoten beinhaltet. Die Inszenierung ist dabei mehr als gelungen und das Drehbuch intelligent. Der Unterhaltungswert liegt für mich ganz weit oben, denn es hat einfach Spaß gemacht sich diesen Film anzuschauen. Zum Schluss noch ein paar Worte zum Score: Diesen empfand ich als gut und als sehr passend.
Fazit: Richtige Mängel sind mir bei "Chasing Amy" nicht aufgefallen. Mir hat der Film einfach nur sehr gut gefallen. Wer weiß worauf er sich einlässt, nämlich auf eine intelligente, romantische, teils auch derbere Kömodie, dem müsste dieser Film eigentlich gefallen. Fans von Kevin Smith werden "Chasing Amy" sowieso gut finden. Für mich war der Film auf jeden Fall eine echte Überraschung und ich kann ihn nur empfehlen.