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Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 19. Juli 2022
Fritz Lang hat den ersten Teil des Westerns über Jesse James fortgesetzt. Es ist eine seiner besseren Arbeiten in den Vereinigten Staaten 1940. Lang bemühte sich bewusst anzuknüpfen: weitgehend gleiche Darsteller, man sieht Jesses Ermordung nochmal und seinen Grabstein. Auch der Erzählstil und das Bildformat gleichen sich auffallend. Jetzt wird noch die Handlung musikalisch untermalt. Die Reporterin Eleonor (Gene Tierney) vertritt die moderne Frau, indem sie ihre Unabhängigkeit betont und sich am Ende von Frank mit einem züchtigen Shake-Hand verabschiedet. Keine Love Story! Der Plot wird spannend erzählt, mit interessanten Wendungen wie Franks neuem Namen oder Gerüchte über seinen Tod. Und es gibt mehr Komik als im ersten Teil. Der Prozess gegen Frank bietet Anlass genug, besonders wenn sich hier Nord und Südstaaten im Gerichtssaal immer noch Rededuelle liefern. Hier brilliert der kauzige Anwalt der freien Presse Major Cobb (Henry Hull). Wie Jesses Mörder Bob Ford (John Carradine) ums Leben kommt, sehen wir nicht so ganz genau. Sein Tod reicht. So ganz schien Fritz Lang im Western nicht angekommen zu sein. Den Showdown kann er zwar ganz lang ausdehnen und so doch etwas Spannung aufkommen lassen. Aber sonst… Ein deutscher Western… fortschrittlich, ehrenhaft und frauenfreundlich.
Die Fortsetzung von *Jesse James - Mann ohne Gesetz* (1939, Regisseur Henry King) war Fritz Langs erster Western. Er war bereits in Europa ein großer Fan des Genres, aber erst in Hollywood konnte er die Leidenschaft mit dem ihm eigenen Perfektionismus ausleben.