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Christian Alexander Z.
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3,5
Veröffentlicht am 21. August 2024
Gute Politsatire, die auch das Augenzwinkern nie vergisst. Angenehm zu sehen. Herrlich, wie das politische Klein Klein von Opportunisten und unfähigen Postensitzern vorgeführt wird. Ein unfassbar guter Philip Seymour Hoffman krönt den Film. Empfehlenswert!
Oh Mann, wann gab es mal eine so erlesene Besetzung: mit Tom Hanks, Julia Roberts und Phillip Seymour Hoffman hat man drei Leute in den Hauptrollen die Oscas für die beste Darstellung erhalten haben (Hanks gleich 2x!) - das alleine ist schon ein Grund den Film zu sehen. Aber es gibt auch andere: der Streifen ist eine flotte, pfiffige Komödie die leicht und unterhaltsam ein Stück Geschichte zeigt, wie ein flinker und liebenswerter Kerl sich mit Köpfchen und guten Ideen eine schier unmögliche Aufgabe aufhalst und diese dann grandios bewältigt. Man muß natürlich ein wenig mitdenken (was mir nicht so ganz gelang), aber der feine Humor erreicht einen auch so (mit entsprechendem historischen Wissen macht der Film sicher noch mehr Spaß!) und insbesondere an Phillip Seymour Hoffman hat man ne Menge Spaß. Trotz seiner Qualitäten wird dem FIlm aber nicht allzugroßer Erfolg beschienen sein - gegenüber krachender Blockbuster Spektakel fehlen deutlich die Schauwerte.
Unglaublich wie einfach Politik doch sein kann und unglaublich, dass die Story wahr ist. Es wirkt alles wie ein schlechtes Spiel auf mich.
Aber Tom Hanks und Philip Seymour Hoffman spielen grandios. Julia Roberts Rolle ging mir ein wenig auf den Keks, aber so sind solche Tussi's wahrscheinlich in echt.
Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, wie man ein so ernstes Thema wie Amerikas Engagement in Afghanistan in Zeiten wie diesen satirisch aufbereiten kann.
Doch dieser Film weis das absolut gekonnt umzusetzen. Dabei liefern nicht nur Tom Hanks und Julia Roberts (in ihrer ersten größeren Rolle nach der Babypause), sondern vor allem Philip Seymour Hoffman als extravaganter CIA-Agent eine fabelhafte Leistung ab.
Besonders gefallen hat mir der Schluss des Films, in dem gezeigt wird, wie das Fehlverhalten der Amerikaner den Aufstieg der Taliban in Afghanistan erst ermöglicht hat.
Vom Einspielergebnis her (118 Mil. weltweit) liegt der Film weit unter Tom Hanks üblichem Niveau. Künstlerisch reiht er sich jedoch nahtlos in die Vita des zweifachen Oscar-Preisträgers ein.
Insgesamt weniger witzig, dafür aber um einiges drastischer in Bezug auf die Darstellung des Afghanistan-Sowjetunion-Konflikes, als ich es erwartet hatte, ist der Film alles andere als seichte Unterhaltung. Wenn Tom Hanks in der Rolle des saufenden, koksenden und Frauen abschleppenden Kongressabgeordneten im afghanischen Flüchtlingslager Kindern begegnet, denen von Minen die Gliedmaßen abgesprengt wurden, ist nicht nur er, dann ist auch der Zuschauer bestürzt. Dennoch besitzt der Film auch einiges an satirischen Elementen. Hanks' Eskapaden und vor allem Phiip Seymour Hoffmans großartige Darstellung des zynischen, frustrierten CIA-Mannes sorgen dafür, dass das Geschehen nicht zum trocken-moralischen Geschichtsunterricht wird. Ihre Darstellungen sind politisch erfrischend unkorrekt, dieses schwächt das Gewicht des Themas nicht etwa ab, vielmehr verleiht es ihm eine menschliche Komponente. Charlie Wilsons Handlungen, die den Etat zur Unterstützung der afghanischen Truppen von anfangs 5 Millionen auf 1 Milliarde in die Höhe treiben, sind menschlich nachvollziehbar. Und dabei umso gewichtiger, wenn man sich vor Augen führt, dass es seine auf ganz subjektiven Impressionen beruhende Initiative war, die quasi den Terrorismus zu dem gemacht hat, was er heute ist.
Einen Großteil seiner Qualität verdankt der Film der Verlässlichkeit und Güte seiner Darsteller. Auch in leicht absurd gezeichneten Momenten bleiben die Charaktere authentisch.
Mit "Der Krieg des Charlie Wilson" ist Regisseur Mike Nichols eine echt gute Polit-Satire gelungen. Trotz der leicht ironisch erzählten Geschichte verliert der Film jedoch nie an Seriosität oder Ernsthaftigkeit, ganz im Gegenteil, ein gewisses Anspruchsniveau wird hier problemlos erreicht und auch vorausgesetzt. Besonders stark sind die wirklich knackigen und intensiven Dialoge ausgefallen, die es teilweise wirklich in sich haben. Dabei kommt der ironische Unterton am besten zum Tragen. Das Flair der 80er-Jahre ist von Nichols ebenfalls gut eingefangen worden und verleiht dem Film eine sehr stimmige Atmosphäre. Eine kleinere Schwäche des Films dürfte allerdings die auf der Satire begründete lockere Ernsthaftigkeit des Themas sein, die bei dieser doch recht schweren Materie vielleicht noch hätte intensiver ausfallen können (so vor allem bei der Motivation aller Beteiligten). Dennoch ist die Geschichte sehr interessant erzählt und bindet das Zuschauerinteresse schon aufgrund seiner wahren Begebenheit an den Film. Die größte Stärke des Films ist dagegen zweifelsohne die überragende Darstellerriege. Tom Hanks verkörpert dabei die Hauptperson Charlie Wilson überaus stark und verleiht seinem Charakter problemlos die nötigen Charakterzüge wie die des Frauenhelden, Gelassenheit, Gerissenheit, aber auch Glaubwürdigkeit und Tiefe. Noch eine Schippe drauf legt aber Philip Seymour Hoffman als cholerischer und etwas eigenartiger CIA-Agent, der wirklich alles aus seiner Rolle herausholt und eine sensationelle Leistung abliefert. Aber auch die Nebendarsteller können überzeugen, wenn auch z.B. Julia Roberts eher als schmückendes Beiwerk fungieren muss und hinter ihrem Können zurückbleibt.
Fazit: "Der Krieg des Charlie Wilson" ist ein tolles satirisches Polit-Drama, das vor allem durch seinen großartigen Cast und klasse Dialogen überzeugen kann. Für einen unterhaltsamen und durchaus spannenden Filmabend ist der Film ohne weiteres zu empfehlen!! 7.5 Punkte!
Die meistens Satire bringen einem zum Lächeln, lassen aber durch unheimliche Übertreibungen keinen Blick auf die wirkliche Story zu. Der Krieg des Charlie Wilson ist da anders. Hier wird Wortwitz in Perfektion betrieben, man sollte nur keine Feministin ohne Humor sein.
Schwarzen Humor sollte man auf jeden Fall ins Kino mitbringen, dann bekommt man auch tolles Darstellerkino geboten. Philip Seymour Hofman, völlig zu Recht für den Oscar nominiert, stillt hier sogar Tom Hanks die Show. Und das obwohl dieser schon klasse spielt.
Natürlich sollte man keine allzu tiefsinnige Kritik aller "Syriana" erwarten. Trotzdem wird das Thema des Afghanistankrieges nicht harmlos darstellt, sondern in Form einer tollen Wortgewalt bloßgestellt. Kein Must-See, aber der Sicherheit zum Lachen zu empfehlen!
Aus diesem Thema hätte man wesentlich mehr rausholen können.
Meiner Meinung nach ist der Film eine einzigie plakative schwarz-Weiß Malerei.
Die Russen sind alle abgrundtief böse, die Afganen(?) und späteren Taliban heldenhafte Kämpfer voller Edelmut und die Amerikaner natürlich die allerbesten, aber das wussten wir ja schon immer...
Wenn man dann den Protagonisten bei pathetischer Musik und pathetischer Ausleuchtung in einer mehr als pathetischen Szene Sätze wie "und darum liebe ich dieses Land" sagen hört fühlt man sich fast in das abgrundtief schlechte Action Kino der 80er versetzt. Da helfen auch die eine oder andere selbstironische Szene nicht weiter, die natürlich niemals zu stark an der amerikanischen Seele rütteln.