Wer mit "Grizzly Man“ eine Naturdokumentation im eigentlichen Sinne erwartet, kann sich das Anschauen gleich sparen. Denn es geht, wie ja eigentlich der Name schon sagt, um den Grizzly MAN, um Timothy Treadwell, einen Aussteiger, ehemaligen Alkoholiker, Träumer, paranoiden und naiven selbst ernannten "Bärenschützer", der vor der Realität und sich selbst flüchtet, um 13 Sommer lang in der Wildnis Alaskas mit den Tieren zu verbringen. Mehr und mehr kristallisiert sich aber heraus, dass Treadwell die Grenzen der Natur überschreitet. Zwar zeigt die Dokumentation auch faszinierende Bilder aus dem Leben der Bären, doch immer deutlicher zeigt sich im Verlauf des Films, dass wir es hier mit dem verstörenden Psychogramm eine Mannes zu tun haben, der sich als Mitglied einer Spezies sieht, die dessen Schutz und Anwesenheit nie bedurfte. Timothy Treadwell bezahlt diesen "Eingriff" in die Natur letztendlich mit seinem Leben und amerikanische Zeitungen titeln Tage später: "he got, what he deserved"...