Was für einen großartigen Film hat Alfonso Cuarón hier abgeliefert. Ein absolut überzeugendes Ensemble agiert in einem überaus eindrucksvollen Plot, der voller Action ist und der auch noch politische Brisanz besitzt. Wir sehen eine düstere Zukunftsvision von einem autoritären Staat (England), der sich vom Rest der Welt abschottet (sic!) und dem Untergang geweiht ist, weil wegen der Unfruchtbarkeit der Frauen keine Babys geboren werden können. Die Handlung wird optisch perfekt dargeboten, begleitet an gut ausgesuchten Stellen von einem Super Score aus den 70er und 80er Jahren.
Es herrscht Chaos, die zerlumpten Menschen leben in Schmutz und Zerstörung. Soldaten kämpfen gegen Widerstandsgruppen. Eine davon sind die Fishes, die vorübergehend unter ihrer Anführerin Julian (Moore) im Einsatz sind. Theo (Clive Owen) ihr Ex, soll Kee (Claire-Hope Ashitey), eine schwangere Farbige zur Küste bringen, wo das getarnte Hospital Schiff ‘Human Project‘ auf sie wartet.
Auf der Suche nach einem sicheren Ort geraten Theo und Kee von einer brenzligen Situation in die nächste. Man kann sich auf niemanden verlassen. Syd, z.B. (Peter Mullen), ist ein windiger Bursche, der erst hilft, dann doch erschlagen werden muss. Einzige sichere Anlaufstelle ist die Hütte von Jasper (Michael Caine), einem Alt-Hippie und Eremit. In diesem Film beißen die Promis zuerst ins Gras. Julian Moore hat es schon vor ihm erwischt.
Die Flüchtlinge überstehen Häuser- und Straßenkämpfe nur ganz knapp. Am Ende wird ihnen von den Anwohnern sogar eine Art Huldigung gewährt, als sich die Nachricht von dem Baby, das Kee in einer Absteige geboren hat, herumgesprochen hat. Beinahe ein Messias-Effekt! Keineswegs zimperlich geht die Staatsgewalt vor. Ebenso wie die War Lords. Kee wird das Hospital Schiff erreichen, Theo nicht. Ganz großes Kino!