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Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 18. März 2010
Nach obiger spannender Kritik war ich von dem Film doch enttäuscht.
Die Grundidee finde ich hervorragend und zeigt, wie der junge Johannes hin- und hergerissen ist zwischen seinen Idealen und der Versuchung, aus der Verdächtigung seines Konkurrenten Farids Kapital zu schlagen.
Jedoch fehlt es dem Film meiner Ansicht nach an Glaubwürdigkeit. Außer einem kurzen Gespräch zwischen Farid und einem Studenten, die bei dem sich nähernden Johannes von Deutsch auf Arabisch schwenken, gibt es keinen Hinweis auf mögliche konspirative Tätigkeiten oder Absichten Farids. Daher nimmt man auch die Aktivitäten des BND, insbesondere die Anbiederungsversuche von Frau Wasser nicht ernst. Wenn diese in archaisch anmutenden Papierordnern herumblättert oder unnatürlich lange zum Schreiben von kurzen Notizen braucht, kommt schon fast ein bisschen "Stasi-Nostalgie" auf. Gegen Ende des Films beobachtet Johannes gar aus wenigen Metern Entfernung die Festnahme seines Kollegen Farids durch ein halbes Dutzend Beamter, von denen jedoch keiner Johannes bemerkt.
Der sich entwickelnde Konkurrenzkampf zwischen Johannes und Farid entwickelt sich auf eine äußerst subtile Art und Weise, die den Zuschauer durchaus in seinen Bann zu vernehmen mag. Durch teilweise aufkommende Längen in dem Film wird diese Spannungskurve jedoch nicht aufrecht erhalten.
Technisch ist die teilweise schlechte Soundqualität zu bemängeln. Der Film kommt mit minimaler Handlung und ohne jegliche Hintergrundmusik aus, daher muss man sich vollends auf die Dialoge konzentrieren, die jedoch in einigen Szenen nur durch angestrengtes Zuhören zu verstehen sind.