Kein Zweifel, lässt man die liebenswert-bissigen Comicstrips, für die der sympathische fette Kater eigentlich berühmt geworden ist, außer Acht, so ist mit "Garfield 2" ein ebenso vergnüglicher wie kurzweiliger Nachfolger gelungen.
Eine einfache und vorhersehbare Story mit Happy-End-Garantie, sprechende Tiere á la "Babe und Co.", anspruchslose Komik - für Kinder und gemütliche Familienabende sicherlich zu empfehlen.
Kenner und Liebhaber der Comcics werden jedoch wieder einmal enttäuscht, dem Film fehlt es vollkommen an dem typischen subtilen Charme der Comicfigur, seinem gleichgültigen Zynismus, dem köstlich trockenen Humor, mit der sie ihre Umwelt kommentiert.
Der Filmkater dagegen glänzt durch platte Sprüche und unlustige Witze, die Darstellung der beliebten sarkastisch-phlegmatischen Lebenseinstellung (damit auch der Comicfan bescheid wissen soll, warum er sich im Saal verirrt hat...)erschöpft sich darin, dass er John und Odie als "Idiot" oder "Spacko" bezeichnet und dem Zuschauer ständig aufs Auge gedrückt wird, dass es Garfield eigentlich nur ums Essen geht.
Die tragende John-Garfield-Konstellation ist nur sehr unzureichend umgesetzt, der gutmütige und von Garfield gerne vorgeführte Loser John flacht von dessen Gegenpart zu einem völlig überflüssigen und nur zu gerne entbehrten Nebenprotagonisten ab.
Und warum zum Teufel Odie nicht animiert und dem Comicvorbild äußerlich nicht wenigstens annähernd nachempfunden wurde, das bleibt wohl trauriges Geheimnis der Produzenten.
Wie dem auch sei, den dritten und mit Sicherheit schon in Planung befindlichen Teil von Garfield's verkorkstem Einstand im Filmgeschäft werde ich mir nicht mehr antun.
Bleibt mir nur zu hoffen, dass nach ALF und Garfield mit der nächste Verfilmung einer meiner TV-Lieblinge, den Simpsons, kein weiteres Opfer des Kompromisses "Fans vs. Massentauglichkeit" zu beklagen sein wird.