Der linke Journalist und Filmregisseur Giacomo Solaris (Franco Nero) hat mit seinem neuesten Spielfilm keinen Hehl daraus gemacht, wenn er angreift. Für jeden erkennbar ist seine Hauptfigur das Abbild des Palermoer Staatsanwalts Traini (Marco Guglielmi) und er bezichtigt diesen der Kollaboration mit der Mafia und zahlreicher Verbrechen. Entgegen Solaris‘ Erwartungen zerrt ihn der angegriffene Traini nicht vor Gericht, sondern lädt ihn zum Essen ein, bei dem auch einige Granden aus Politik und Gesellschaft anwesend sind. Solaris lässt sich dadurch nicht beirren und klagt weiter an. Doch gerade als er Palermo verlassen will, um seinen Kampf von Rom aus weiter zu führen, wird Traini ermordet, genau so wie am Ende von Solaris´ Film. Steckt die Mafia dahinter oder ein Verehrer von Solaris?
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Warum musste Staatsanwalt Traini sterben?
Von Björn Becher
Damiano Damiani war weit über ein Jahrzehnt einer der wichtigsten politischen Filmemacher in Italien und wird heute trotzdem oftmals unterschätzt. Das mag an eher missglückten Auftragsarbeiten wie Nobody ist der Größte oder seinem einzigen US-Ausflug, dem Horrorsequel „Amityville II “ liegen. Daneben hat Damiani aber oft handwerkliches Talent bewiesen, welches er mit politischer Agitation zu verknüpfen wusste. Zum Beispiel bei dem für das Genre ungewöhnlich politischen Italo-Western „Töte Amigo“, dem Genre-Kunstwerk „Der Clan, der seine Feinde lebendig einmauert“, auf welches der deutsche Regisseur Dominik Graf (Der Rote Kakadu) 2006 in der F.A.Z. zurecht ein Loblied verfasste und natürlich der TV-Serie „Allein gegen die Mafia“. Diese avancierte Mitte bis Ende der Achtziger in einer damals noch von den öffentlich-rechtlichen Sendern dominierten deutschen TV-Landschaft zu einem wahren Str