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Pato18
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3,5
Veröffentlicht am 30. November 2015
"Hotel Ruanda" ist sicherlich ein guter film, aber ich finde der film hat noch zu wenig das schlimme ausmaß dieser geschichte gezeigt. zudem spielt der film meistens im hotel und dort passiert nicht viel. die dramatik war da, ist aber bei anderen filmen besser inszeniert.
Fazit: Packender Film über ein schreckliches Verbrechen. Eines der schlimmsten Vorfälle in der Menscheitsgeschichte. Auch das Scheitern der UN wird stark thematisiert. Glänzende Schauspieler.
Brutal ergreifender & sehr nachdenklich machender Film über den Genozid in Ruanda. Die Hauptperson spielt seine Rolle wirklich überragend und auch der restliche Cast weiß vollauf zu überzeugen.
Ok, setzen wir mal voraus der Film bzw. die Ereignisse sind so wie sie dargestellt werden wahr, daran habe ich zwar keinen Grund zu zweifeln, aber man könnte uns im Grunde ja auch das Blaue vom Himmel erzählen. Jedenfalls, der Vergleich mit Oscar Schindler und "Schindlers Liste" ist durchaus auch gegeben, vor allem in einem Punkt: diesen Film guckt man nicht mit Spaß oder Spannung, sondern mit offenem Mund und blankem Entsetzen. Und er ist gleichermaßen erschütternd wie aufbauend - man bekommt die entsetzlichen Gräueltaten und das Leid sowie die Verzweiflung der betroffenen Menschen glaubhaft und hart vor Auge geführt, gleichermaßen schöpft man Kraft und Hoffnung aus der Figur des Paul Rusesabagina der mit unerschütterlichem Einsatz um jedes Leben kämpft dass er retten kann, Don Cheadle war für die Rolle ja sogar oscarnominiert und der Preis wäre für ihn restlos und völlig in Ordnung gegangen. Klar, bei genauem durchleuchten findet man ein paar vorsichtig eingestreute Klischees die an ein paar Stellen für Unterhaltungswert und Spannung sorgen sollen sowie ein paar Actionszenen, aber die Dramaturgie geht niemals auf Kosten solcher Dinge verloren. Neben dem phantastischen Don Cheadle haben sich auch Stars wie Jean Reno, Nick Nolte und Joaquin Phoenix in den Film verirrt, letzterer spricht an einer Stelle sogar die in meinen Augen Kernaussage aus, als Journalist der ein Massaker gefilmt hat prophezeit er die Reaktion der westlichen Länder: "Die Menschen werden es im Fernsehen sehen und sagen "Oh Gott, wie furchtbar" - und danach weiter zu Abend essen". Das stimmt. Und das beschämt.
Fazit: Spannendes Portrait von tragischen Ereignissen sowie einem aufrechten Mann der aus Barmherzigkeit alles riskiert - lebensbejahend und schockierend!
"Hotel Ruanda" zeigt letztlich nur einen sehr kleinen Ausschnitt über den Völkermord, beleuchtet weder Hintergründe noch tatsächliches Ausmaß der Gräueltaten. Der Film zeigt, wie ein einzelner Mann um seine Familie kämpft, Flüchtlingen Unterschlupf gewährt und durch geschickte Verhandlungen und Bestechungen ein gewisses Maß an minimalster Sicherheit erreicht und so überleben kann. Der Film zeigt aber auch, wie sich die Welt abwendet und Ruanda seinem Schicksal überlassen möchte, wie die UNO wegschaut, die eigenen Blauhelme kaum unterstützt und sich ein gewisses Maß an Mitschuld am unbehelligten Gemetzel der verfeindeten Völker aufbürdet.
Der perfekte Film an alle, die Durchhalteparolen wie "Wir schaffen das!" oder "Es gibt immer einen Weg!" als dumm, unüberlegt & unmöglich abstempeln. Ein komplizierter Konflikt, simpel & zutiefst menschlich dargestellt. Einer der besten Filme über Bürgerkriege auf dem schwarzen Kontinent.
Der Film gehört zu den bewegensten die ich jemals gesehen habe. Paul Rusesabagina ist ein echter Held unserer Zeit.
Gerade weil dieser Film den ganzen Schrecken und die ungemeine Brutalität nicht in effekterheischenden Blutszenen darstellt kann hier nicht das Augenmerk auf Action und Popcorn-Kino-Horror gelenkt werden. Wenn 800000 - 1 Millionen Menschen ihr Leben in nur 100 Tagen verlieren können Metzelszenen das ganze Ausmaß an Leid weniger gut einfangen als die beklemmenden Nachrichten und Hetzparolen die über den Radiosender verbreitet werden. Das läßt keinen Zuschauer kalt.
Unfassbar finde ich die damalig schwache Berichterstattung der Westmedien. Im März 1994 wurde der Film "Schindlers Liste" zurecht mit 7 Oscars ausgezeichnet - die Headline in allen Tageszeitungen rund um den Erdball - einen Monat später fand ein erneuter Genozid in der Menschheitsgeschichte statt den keiner sah - welch eine Ironie und Tragödie.