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Christian Alexander Z.
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1,5
Veröffentlicht am 5. November 2023
Die ersten 4/5 des Films sind wirklich bemerkenswert gut - in jeder Hinsicht. Das hat Stimmung, Bild- und Ton- Gewalt sind perfekt. Doch dann der böse Schnitzer im Cast, Corinna Harfouch (obwohl ich sie gern sehe) passt nun wirklich gar nicht in diesen Stoff. Es schließt sich eine sehr unangenehme Täter- Opfer - Umkehr an. Die Frauenleichen werden gleich einer Pop- Oper "präsentiert", wenig angemessen - vorsichtig formuliert. Auf dem Scharfrichterplatz kippt der Film dann endgültig auf Pop- Kitsch - Niveau. Massensex im 18. Jahrhundert? Definitiv unter aller Würde. Man fühlt sich verraten.
Der dem Drama zugrundeliegende Roman galt lange als unverfilmbar. Produzent Bernd Eichinger (*Der Name der Rose*) wagte sich dennoch an den Stoff, betraute Tom Tykwer mit der Regie, und siehe da, herausgekommen ist ein ebenso bildgewaltiges wie sinnliches Opus.
Der Flm spielt im 18 Jahrhundert wo der Frauenmörder Jean-Baptiste Grenouille sein unwesen treibt. Der Charakter wird nicht gut genug ausgearbeitet. Seine Motivation die Morde durchzuführen sind nicht klar erkennbar. Er ist so bessesen das perfekte Parfum herzustellen das er sogar mordet und man sieht keine Reue. Der Anfang gefiel mir bis einschließlich die Geschichte mit Dustin Hoffman endet. Danach zieht sich der Film und es wird eher langweilig. Der Film ist eine Buchverfilmung da ich das Buch nicht gelesen habe kann ich es nicht vergleichen. Jean-Baptiste Grenouilles Charakter wird nicht klar gestellt er scheint nur schüchtern zu sein und alles für sein Ziel zu machen. Die Kostüme sind super und filmerisch ist es auch gut gemacht. Die Story finde ich wird aber immer langweiliger. Wie das mit dem Geruch eingeführt wurde fande ich super. Man kann den Film nicht riechen sich aber vorstellen wie ekelhaft manches riecht. Was ekelhaft riecht wird auch hässlich und ekelhaft dargestellt. Was widerum schön und gut riecht, wird als schön und hell dargestellt. Die letzte halbe Stunde hat den Film und einiges weiter nach unten gezogen. Ich kann nachvollziehen, was damit gemeint ist und wie der Regisseur bzw der Autor das meinte. Für mich ist es trotzdem unrealistisch und ich fande es einfach nur lächerlich.
Perfekte Dekorationen. Aber als ich den Film geschaut habe, habe ich verstanden, warum man Bücher nicht immer 1:1 verfilmen sollte (also in dem Sinne können sich die Leser freuen - es gibt kaum Abweichung vom Buch). Mir haben viele Szenen gefehlt, wo Charakter von Grenouille gezeigt wird (z.B. seine Motivation zu töten, seine Härte, wie er zu dieser Idee gekommen ist usw.). Auch die Darstellung könnte besser sein (ich habe nicht das Gefühl von einem kalten Parfümeur bekommen, dem nur die Dufte wichtig sind und das Leben hingegen von keiner Bedeutung ist)...
Ich bin ja vorbelastet: Tom Tykwer ist mir ziemlich unsympathisch und seine bisherigen Hitfilme Lola rennt, Heaven oder Der Krieger und die Kaiserin waren mir allesamt ein Rätsel - daher bin ich diesem Werk mit einiger Skepsis entgegengetreten. Aber Tykwer beweißt hier eindrucksvoll zwei Dinge: zum einen dass er seine visuellen Spielereien durchaus sein lassen kann, zum zweiten dass der deutsche Film durchaus internationales Niveau erreichen kann. Gut 140 Minuten baut der Film eine morbide, unheilvolle Atmosphäre auf und erzählt eine bösartige und traurige Geschichte in der man die bizarre Hauptfigur Ben Whishaw zwar nicht lieb gewinnt, aber sein eigenartiges Tun durchaus verstehen kann. Besonders faszinierend ist wie intensiv der Film die laufenden Geruchserlebnisse darstellt - hinzu kommt eine Hollywoodwürdige Inszenierung und ein krasses Ende. Ich finde auch hier nicht die Worte um den Film in seiner Ganzheit zu umreißen oder zu beschreiben, daher lege ich ihm einfach jedem ans Herz - es lohnt sich.
Fazit: Bizarrer und schaurig schöner Kinoalptraum - und beeidruckend intensives deutsches Kino
"Das Parfum" überzeugt in der ersten Stunde auf ganzer Linie. Der Look und die Atmosphäre von Paris aus dem 18. Jahrhundert wird perfekt eingefangen und der Film ist in dieser Stunde sehr schön inszeniert. Ben Whishaw ist eine gute Besetzung für die Rolle des Grenouille, genauso wie Dustin Hofmann (hervorragend) und Alan Rickman sind in diesem Cast sehr gut! Der Soundtrack ist stimmig und der Geruchssinn wird filmisch so gut wie nur möglich eingefangen, was jedoch nicht so grandios gelingen kann wie im Buch. Was jedoch nach dieser Stunde passiert ist ein kleiner Niveaufall. Die Szenen mit dem Parfumeur Baldini und die Passagen in der Höhle kommen viel zu kurz. Die Suche und Ermordung der Frauen ist gut und das Ende ist dann leider etwas misslungen. Es wirkt an manchen Momenten unfreiwillig lustig und komisch und die Inszenierung ist nicht auf dem Niveau des Anfangs.
Nebenbei erwähnt: Wer das Buch gelesen hat kennt die Figuren besser, wer jedoch das Buch nicht gelesen hat könnte ein par Schwierigkeiten mit dieser Verfilmung haben.
Fazit: Nicht so gut wie das Buch aber trotzdem sehenswert.
Ein langweiliger Film. Wobei ich im allgemeinen die Zeit, in der der Film spielt, nicht sehr tolle find. Was mir erklären könnte weshalb ich den Film nicht mag. Ich finde ihn weder spannend noch ansprechend. Einziges Plus ist der tolle Alan Rickman.
Tjaja, der Film hat schon etwas Perverses, und oft Befremdliches. Das Buch war bereits befremdlich und so manche Seiten habe ich überblättert, das war mir doch manchmal alles ein bisschen zu krass. Privat wäre es nicht meine Lektüre gewesen, durch die Schule musste ich es lesen. Den tieferen Sinn habe ich bis heute glaube ich noch nicht so wirklich verstanden. Davon abgesehen ist aber die Verfilmung durchaus gelungen. Beeindruckende Bilder und tolle Schauspieler. Der Hauptdarsteller schafft das, was die Hauptfigur auch im Buch verursacht: Abneigung. Herausragend - wie aber immer - ist Alan Rickman. Dieser brilliante Schauspieler ist einfach ein Genuss in jedem Film.
Mir hat der Film nicht besonders gefallen,kommt wie bekanntlich nicht ans Buch heran. Aber die Umsetzung fand ich nicht sehr gelungen. Grenouille ist hier kein Wahnsinniger,eher ein Trottel der durch Zufall hier und da ein paar Jungfrauen umbringt,auch kommt seine Art und sein Verhalten nicht so authentisch rüber wie im Buch. Die Spannung ist auch eher mittelmäßig.
Tom Tykwer ist mit diesem Film ein genialer Coup gelungen. Trotz des schweren Themas gelingt es ihm den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und dafür zu begeistern. Die Bilder sind durch sehr gelungene Kamereafahrten überzeugend und authentisch, sehr Detaillverliebt. Dazu eine klasse Musik, die Darsteller können ebenso überzeugen , vorallem Ben Wishaw, aber natürlich auch die Altstars Hoffmann und Rickman. Otto Sanders Erzählstimme finde ich ebenso passend, genau die richtige Tonlage für diesen Film. In keiner Minute wirkt der Film auf mich langweilig, und das bei einem so anspruchsvollem Thema. Als Kritkpunkt ist sicher zu sehen, dass Grenouille hier anders als im Buch nicht als kaltblütiger Mörder, sondern mehr zufällig, fast tollpatschig handelt, was einen kleinen faden Beigeschmack hinterlässt, aber dennoch ein super Film, eine sehr gelungene Roamnumsetzung, und das nicht alles aus Büchern optimal umegsetzt werden kann, versteht sich ja von allein. Für mich ist dieser Film ein Highlight der deutschen Kinogeschichte und mein persönlicher Lieblingsfilm von Tykwer.