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Josi1957
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4,5
Veröffentlicht am 11. Oktober 2022
Wie der junge Inder das gefräßige Tier schließlich zähmt, was sie auf hoher See mitmachen bzw. wie sie überleben und was das alles mit Religion zu tun hat, erzählt Ang Lee unaufdringlich, aber eindrucksvoll. Dafür gab's (bei insgesamt elf Nominierungen) vier Oscars: für Regie, Kamera, visuelle Effekte und Filmmusik.
Ein wirklich gut sehr gelungener Film . War mal was anderes und dennoch sehr geil. Die Story ist sehr gut und auch die schauspielerische Leistung ebenfalls. Muss man definitiv gesehen haben.
Man könnte glauben, eine wunderschöne Realverfilmung eines Studio-Ghibli-Klassikers zu sehen. Tatsächlich erinnerten einige Szenen (z.B. die leuchtenden, sich im Wind bewegenden Bäume auf der schwimmenden Insel) an die Schönheit von „Prinzessin Mononoke“. Auch die Geschichte des Films, die Naturverbundenheit, hätte aus der Feder von Hayao Miyazaki stammen können. Dabei waren die Effekte so realistisch, dass ich bis jetzt nicht glauben kann, dass wirklich alle Tiere (bis auf die Schwimmszene mit dem Tiger) komplett animiert waren. Gerade der Tiger, Richard Parker, ist an manchen Stellen so authentisch dargestellt (seine Haare im Wind haben mich umgehauen!). Dazu die natürlichen Bewegungen und Handlungen der Tiere, die allesamt sehr echt und natürlich dargestellt sind.
Letzten Endes ist es aber die zu Tränen rührende Geschichte von Pi und dem Tiger, die mich wirklich berührt und mitgerissen hat (die berühmte „Dschungelbuch“-Traurigkeit). Die Beziehung zwischen den beiden hat etwas Magisches, scheint oberflächlich sehr einfach, hat aber im Laufe des Films einen ungeheuren Zauber entfaltet.
Der Film hat seine vier Oscars (inklusive „Beste visuelle Effekte“) wirklich verdient und setzt zusammen mit „Avatar“ und „Transformers“ die Messlatte in Sachen CGI-Effekte um einiges höher. Schade ist nur, dass das zuständige Effektstudio („Rhythm & Hues“) pleite ist und die fleißigen Mitarbeiter/innen bei der Oscarverleihung nicht anständig gewürdigt wurden. Man hat schlicht laute Musik eingespielt und das Mikrofon abgeschaltet, als Bill Westenhofer vom Schicksal seiner Angestellten berichten wollte (Skandal!). Das trübte ein bisschen meine Filmfreude, denn was die Leute da erschaffen haben, ist so wunderschön und herzzerreißend (die grün-leuchtende Wal-Szene!) wie „Avatar“.
Man erzählte mir, dass dieser Film unglaublich sei und das kann ich nur bestätigen. Bildgewaltiges CGI-Overkill-Filmerlebnis, das man unbedingt auf Blue-Ray erlebt haben sollte.
„Life of Pi“ ist eine faszinierende Geschichte, die sich sehr oft wie ein modernes Märchen anfühlt. Die Verwurzlung der Geschichte mit dem Dialog in der Gegenwart, nimmt der zunächst seltsam anmutenden Filmprämisse etwas den Schrecken und gibt der Erzählung die dringend benötigte Leichtigkeit. Zudem bekommt der Film durch Irrfan Khan als erwachsenem Pi und seine beruhigende Erzählstimme eine ganz besondere Atmosphäre mit auf den Weg. Wer für 120 Minuten in eine andere Welt abtauchen will, der ist bei „Life of Pi“ an der richtigen Adresse.
Dieser Film hat nicht wirklich eine Kritik von mir verdient: nicht weil er so schlechht ist sondern weil ich ihn ehrlich gesagt nur mit reduzierter Aufmerksamkeit geschaut habe. Obendrein auch nicht in 3D, wodurch mir vermutlich ein Großteil der Gesamtwirkung entgangen ist. Aber seis drum: ich hab der Story irgendwann nur noch halbwegs folgen können (aber mehr durch äußere Umstände), will es aber gar nicht madig machen. Die Lebensgeschichte eines Mannes der vor allem durch das Szenario als er mit einem Tiger im Boot Schiffbruch erleidet geprägt wird strahlt gleichermaßen ein hohes Dramapotential wie eine gewisse Magie aus. Ich selber hatte nicht die Chance mich da gebührend hinein zu versetzen, erkenne aber dass es sich lohnen könnte. Vielleicht hole ichs auch noch nach, bis dahin empfehle ich aber jedem anderen es zumindest mal zu versuchen.
Fazit: Zauberhafter Film mit großer Wirkung (ich konnte davon allerdings wenig mitkriegen).