Als Kenner der Videospielreihe wusste ich zwar, dass mir die Verfilmung von „Silent Hill“ gefallen würde, aber dass der Film mir SO gut gefallen würde, hätte ich selbst nicht gedacht. Ich hatte erwartet, dass die Verfilmung eher massentauglich sei (viele Erklärungen, Einführungen etc.). Aber nein, Christophe Gans hat sich an die ruhige, atmosphärisch dichte Vorlage gehalten und die unheimliche Stimmung der Geisterstadt stilecht auf die Leinwand gebannt. Durchaus gelungen war die Darstellung der vier Dimensionen: das echte Silent Hill aus den 70er Jahren (toll: durch zerkratzte Archivaufnahmen dargestellt), das verlassene Silent Hill von heute (Erkennungsfarbe: gelbes Sonnenlicht), die erste Parallelwelt von Silent Hill (Erkennungsfarbe: grau + ständiger Nebel) und die zweite Parallelwelt (Erkennungsfarbe: rot wie die Hölle). Beeindruckend wurde der Wechsel zwischen diesen Dimensionen dargestellt (Tapetenfetzen fliegen nach oben etc.).
Auch das Markenzeichen von Silent Hill, die bizarren Wesen, durften nicht fehlen. Zum Fürchten waren die Grey Children, die von innen glühten. Das Auftauchen von Red Pyramid rüttelte alte Erinnerungen bei mir wach (ebenso wie die Bubble Head Nurses, Creepers und die Lying Figures). 0,5 Extrapunkte gibt es für die kluge Entscheidung, die bekannte und fantastische Musik aus den Videospielen zu benutzen (z.B. „Promise“). Mit dieser verträumten, aber dennoch unheimlichen Musikuntermalung war „Silent Hill“ ein absoluter Leckerbissen. Aber Vorsicht: Wer die Videospielreihe nicht kennt, könnte wahrscheinlich aufgrund der verschiedenen Parallelwelten, die als bekannt vorausgesetzt werden, ziemlich verwirrt im Regen stehen. Für alle anderen gilt: Anschauen!