Eigentlich gefallen mir die meisten Wes Anderson Filme. Er ist einer der wenigen Regisseure, die (so gut wie konstant) ordentliche Unterhaltung bieten. Leider ist das bei "Life Aquatic with Steve Zissou" nicht der Fall. Nicht falsch verstehen, der Film bietet noch genug, für sich genommen interessante Elemente, als dass ich ihn als wirklicn schlecht bezeichnen könnte. Da wären beispielsweise die teils schönen Charaktermomente, welche besonders durch das tolle Schauspielensemble profitieren. Oder der außerordentlich charmante Nutzen von Stop Motion-Effekten innerhalb der Story. Oder auch das gesamte Art-Design. Dennoch gibt es einen Punkt, der diesem Werk eindeutig schadet: Die emotionale Distanz, welche der Film zu den Zuschauern aufbaut. Eigentlich wären alle Grundelemente für ein ergreifendes Vater/Sohn-Drama vorhanden. Doch aus irgendeinem Grund entschloß sich Anderson dazu, diese Möglichkeit ungenutzt zu lassen. Kein einziges Mal hat mich die Beziehung zwischen den beiden Figuren wirklich in ihren Bann ziehen können. Selbst nach höchst tragischen Momenten, scheint sich der Film nicht mehr um die emotionalen Folgen dieser Events zu kümmern. Gut, all das hätte evtll. nicht so geschmerzt, wenn dieser Plot um einen in die Jahre gekommenen Tiefseeforscher nicht so unglaublich abenteuerfrei und bitter ausgefallen wäre. Eigentlich bestehen da doch viele Möglichkeiten, Momente der Begeisterung und der ungebändigten Abenteuerlust beim Zuschauer zu erzeugen. Manchmal kommt die Geschichte diesem Punkt auch sehr nahe, aber letztlich verbleibt er doch bei seinem eher trübseligem Unterton. War das die Intention von Wes Anderson? Den Zuschauer deprimiert zurückzulassen? Kann ich mir nicht vorstellen, denn die Geschichte endet auf einer positiven Note. Von daher, kann ich nur die inkonsistente Atmosphäre dieses filmischen Ausflugs kritisieren. Schade, eigentlich. Da hätte viel Potenzial drin gesteckt. Abseits dieser Negativpunkte, könnte man evtll. noch das erhabene Pacing des Filmes erwähnen. Da muss man schon ein bisschen Zeit mitbringen. Ob es das einem wert ist, oder man lieber nochmal eines der optimistischeren Werke Andersons erleben will, bleibt jedem selbst überlassen.