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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 26. Januar 2021
Dieser Film über ein Gefecht im Atlantik fällt durch drei Dinge auf: der Kampf von Nazi-Deutschland gegen die USA wird von zwei Ikonen der jeweiligen nationalen Leinwand angeführt: Robert Mitchum als Kommandant Murrell, der einen amerikanischen Zerstörer befehligt und der Kapitän des deutschen U-Bootes von Stollberg Curd Jürgens (der ‘normannische Kleiderschrank‘). Ein Gefecht zwischen einem über Wasser fahrenden Schiff und einem unter der Oberfläche agierendem Gefährt ist nicht häufig zu sehen. Ein für Landratten gut nachvollziehbares Psychoduell, in dem der eine den anderen zu überlisten versucht. Das gelingt beiden teilweise. Außerdem ist den Helden zur See eines gemeinsam: sie hassen den Krieg. Beides sind leidgeprüften Recken. Es ist ausgiebig Zeit über den Krieg zu philosophieren. Stollberg, der zwei Söhne verloren hat, sagt ‘Wir kämpfen ohne Gott‘ und legt dabei sein Handtuch über den Slogan ‘Führer befiel wir folgen.‘ Murrell, der seine Frau bei einer Überfahrt verlor, sagt ‘Früher war unser Feind die See, heute ist es der Mensch.‘ Er kann den Torpedos des deutschen U-Bootes ausweichen. Nach langer absoluter Stille unter und über Wasser spielt der Deutsche laute Marschmusik, die Crew singt lauthals mit. Ein Trick, der Erfolg verheißt. Beide Schiffe werden getroffen und beide Anführer helfen sich gegenseitig und retten obendrein einem Kameraden das Leben. Sie erlauben sogar eine gemeinsame Seebestattung. So kann der Schiffsarzt mit Recht unterstreichen ‘die Menschlichkeit ist nicht ausgestorben.‘ Ein seltenes Beispiel dafür, dass das feindliche Gegeneinander der Ideologien die gewohnten Rivalitäten durch echte Menschlichkeit überwindet. Selten aber nicht unmöglich.