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    Der Dämon in mir
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    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 17. März 2010
    Vorab möchte ich ein großes Lob auf den Schauspieler des Protagonisten aussprechen. Kevin Bacon spielt seine Rolle in diesem Film wirklich erstklassig.

    Es wurde ja in den vorangegangenen Kritiken schon einiges über das (Tabu)Thema Kinderpornografie gesagt. Ich sehe nicht gleich eine große Leistung darin, dieses Thema anzuschneiden, allerdings könnte man den Film aus diesem Blickwinkel auch als Rarität betrachten und das macht die Handlung als (positives) Vorurteil schon interessant.

    Leider leidet der Film unter vielen Klischees und Verhaltensweisen des Charakters Vickie, die absolut nicht nachvollziehbar sind. Hier möchte ich die wenigen aufzählen, die den Lesern, die den Film noch nicht gesehen haben, nicht das Interesse an dem Drama rauben.

    Klischees: Es ist extrem unwahrscheinlich, dass jemand, der wegen Kinderschändung verurteilt und gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, nur noch eine Wohnung neben einer Grundschule findet. Beinahe unmöglich scheint es zudem, dass er in der Nähe gerade dieser Schule mehrmals einen jungen Mann dabei beobachtet, wie er Süßigkeiten an kleine Kinder verschenkt.

    Nicht nachvollziehbar: "Vickie" erzählt, ihre Brüder hätten sie früher mehrmals vergewaltigt. Daran ist auch nichts auszusetzen, da sie sich offensichtlich einer vertrauten Person öffnen will. Aber danach zu behaupten, sie würde diese Personen immer noch lieben, weil sie jetzt ihre eigenen Familien hätten und Väter seien ist absolut unglaubwürdig.



    Wer sich an solchen "Macken" allerdings nicht stört und das Thema im Großen und Ganzen - ohne explizite Darstellung solcher Straftaten - interessant findet, kann sich diesen Film anschauen.
    AndiundFilm
    AndiundFilm

    9 Follower 124 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 22. März 2023
    Starkes kleines Drama über ein schwieriges Thema...sexuelle Belästigung Minderjähriger. Kevin Bacon und auch die anderen Schauspieler agieren nüchtern und menschlich...gute Leistung. Besonders die Umsetzung des Films ist sehr gelungen. Es wird auf plakative und populistische Meinungsmache verzichtet. Jeder muss sich letztlich selber ein Bild machen.
    Fazit: gelungene Umsetzung!
    Critics
    Critics

    8 Follower 38 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 17. März 2010
    Überall hört man davon. Im Fernsehen sieht man Verurteilte, die sich an mehreren Kindern ver-

    gangen haben, in Zeitschriften und Tageszeitungen liest man von deren Taten, die im ganzen Land Erschütterung hervorrufen. Ein Tabuthema, das eigentlich auch keiner ansprechen will, bzw. sich keiner traut, es genauer unter die Lupe zu nehmen.

    Kevin Bacon gehört in diesem Fall zu den Mutigen. In einem Interview gab er preis, dass ihn diese Rolle fasziniere, weil man an dieser erkenne, dass hinter dem Menschen mit verachtenswerten Neigungen oft mehr als ein Monster steckt. Auch Regisseurin und Drehbuchautorin Nicole Kassell legt dar, dass es längst überfällig ist, diese pikante Thematik mal genauer anzusprechen. Ihrer Aussage nach, habe sich zuvor jedoch niemand richtig getraut - was nicht verwundert, da ein Film mit solch dramatischer Handlung schnell flopt, wenn er nicht differenziert und mit Sensibilität inszeniert wurde.

    In der Handlung geht es um Walter (Kevin Bacon), der nach zwölfjähriger Haft aus dem Gefängnis

    entlassen wird. Er soll vor einigen Jahren ein Kind sexuell belästigt haben. Wie weit

    seine Handlungen bei dieser Tat gingen, bleibt im unklaren. Wieder im Freien versucht er sich in die Gesellschaft zu integrieren. Er bekommt einen Job in einem Sägewerk und knüpft schnell Kontakt zur ebenfalls zwielichtigen Vickie, die sich schnell ihm gegenüber hingezogen fühlt. Seine Integrationsversuche werden nach einiger Zeit jedoch auf eine harte Probe gestellt, da die Menschen in seiner Umgebung von seiner grausamen Tat hören und er zu allem Übel erkennen muss, dass er sich weiterhin Kindern gegenüber hingezogen fühlt.



    Mit äußerster Sensibilität ging Kassell an dieses Werk. In keiner Szene werden Grausamkeiten sexuellenMißbrauchs gezeigt, ja nicht mal angedeutet, so dass der Zuschauer sich mit dem Tathergang selbst gedanklich nicht beschäftigen muss. Beabsichtigt wurde hierbei also nicht eine schockierende, entsetzliche Darstellung des sexuellen Missbrauchs, sondern lediglich eine intensive Auseinandersetzung mit einer gebrochenen, kranken Seele, die versucht wieder gesund zu werden. Dabei wird in jeder Szene deutlich, dass Walter etwas schreckliches in seiner Kindheit passiert sein muss, das diese psychische Unausgeglichenheit hervorgerufen hat. Doch wie so oft, wird dies nur angedeutet und niemals präzise dargelegt. Kevin Bacon begeistert in seiner Rolle als mental kranker Alleingänger. Mit großem schauspielerischen Talent gelingt es ihm, die Zurückgezogenheit dieser Person darzustellen. Nur durch Körpersprache und Mimik gelingt es ihm, den Zuschauer mit der Problematik seines Inneren zu konfrontieren. Auch seine Filmpartnerin spielt ihre Rolle mit Bravour... - sicherlich auch dank der hervorragenden Regisseurin.

    Soll man die spektakulärsten Höhepunkte des Filmes beschreiben, so fällt einem dies mit Sicherheit schwer. Die Szenen des Filmes wirken alle recht ähnlich, meistens passiert nicht wirklich viel. Der Film lebt eindeutig von seinen subtil durchdachten Dialogen, die viele Fragen aufwerfen und den Zuschauer zum Nachdenken anregen. Da man durch die Dialoge und die eindrucksvolle schauspielerische Leistung einen tiefen Zugang zu den Charakteren gewinnt, fiebert man mit ihnen auch dementsprechend mit. Jedes Mal, wenn der Hauptprotagonist seiner Lust zu erliegen scheint, fiebert man förmlich mit, hofft, dass ihn einer davon abhält, den folgenschweren Fehler nochmals zu begehen.

    Trotz der eher zurückhaltenden Szenen wird man manche sicherlich nicht vergessen. Den man bekommt nicht nur einen Einblick in die seelischen Tiefen des Mannes, der sich Kindern gegenüber hingezogen fühlt, sondern auch in das Innere anderer Menschen. Dieses frontale

    Aufeinanderprallen der gebrochenen Charaktere sorgt dann für intensive Filmmomente.

    Bewundernswert, dass es gelungen ist trotz dieser tiefen Darstellung von Charakteren keine

    starke eigene Moral des Regiesseurs mit einfliesst. So wird es dem Zuschauer weitgehend selbst

    überlassen, sich seine eigene Meinung zu bilden. Eines kann ihnen aber sicher sein: Sie

    werden nicht mehr pauschal urteilen!!!

    Lorenz Rütter
    Lorenz Rütter

    209 Follower 341 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 26. März 2013
    Ein gutes gesellschaftkritisches Drama, dass ein Tabuthema aufgreift! Kevin Bacon spielt voller Intensität! Auch die anderen Schauspieler sind gut besetzt. Aber kann man solche Menschen überhaupt heilen? Kann man solchen Leute resozialisieren? Wie werdet ihr das sehen? Wie werdet ihr euch entscheiden?
    BrodiesFilmkritiken
    BrodiesFilmkritiken

    11.034 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 12. September 2017
    Ein Film dessen Thema verzwickter ist als die dünne Story: es geht um einen Mann der etwas furchtbares getan hat und versucht sich wieder in die Gesellschaft einzufinden - dabei beobachten wir ihn, in jeder Menge Alltagssituationen: Das ergibt ein trauriges, bleischweres Drama dass insbesondere dem kongenialen Kevin Bacon eine Bühne liefert der den verstörten Kinderschänder beeindruckend verkörpert, dabei aber verhindert dass Mitleid oder gar Sympathie aufkommen. Deshalb ist dies auch kein wirklicher Unterhaltungsfilm sondern ein hartes, schweres Drama dass zwar fasziniert und bewegt, aber kaum unterhält. Seis drum, ist halt kein Film für die breite Masse.

    Fazit: Inhaltlich dürftig, profitiert der Film alleine von Kevin Bacons brillianter Darstellung!
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 17. März 2010
    The Woodsman



    Walter: „Sie haben mich neulich ‘mal gefragt, was ich unter ‚normal‘ verstehe. ‚Normal‘ ist für mich, wenn ich ein Mädchen sehe und mit ihm reden kann ohne d’ran zu denken.“



    Der Film „The Woodsman“ handelt von Walter, einem Pädophilen, der zwar gegen seine krankhafte Neigung kämpft, aber von der Gesellschaft nicht akzeptiert wird.

    Er ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, in dem er mehrere Jahre verbracht hat, da er heranwachsende Mädchen belästigt hat. Aus der Gesellschaft und seiner Familie ist er vollkommen ausgestoßen worden, der einzige, der noch mit ihm redet, ist sein Schwager. Wie es scheint, versucht er, sich nun ein „normales“ Leben aufzubauen, sucht sich einen neuen Job und eine Wohnung. Unglücklicherweise befindet diese sich unmittelbar neben einer Grundschule.

    Bei der Arbeit lernt er Vicky kennen, eine Frau, die anders zu sein scheint. Vicky scheint Walter ebenso interessant zu finden, erkennt, dass er ein „Geheimnis“ hat. Sie schlafen miteinander. Als Vicky jedoch erfährt, dass Walter im Gefängnis war, weil er Mädchen genötigt hat, ist sie schockiert und wendet sich von ihm ab.

    Walter fühlt sich ausgeschlossen, ausgegliedert. Trotz der Warnungen eines ihn schikanierenden Polizisten beginnt er, die Kinder in der gegenüberliegenden Schule von seinem Fenster aus zu beobachten. Dabei fällt ihm auf, dass dort oft ein Mann mit seinem Auto steht, die Kinder anspricht und ihnen Süßigkeiten gibt. Er nimmt das zwar zur Kenntnis, kümmert sich aber weiter nicht darum. Auch, als er beobachtet, wie der Mann, den er „Candy“ nennt, einen Jungen in sein Auto lockt.

    Als er frustriert droht rückfällig zu werden, einem Mädchen gefolgt ist, sie beobachtet und folgend anspricht, findet er zufällig heraus, dass eben dieses Mädchen von ihrem Vater missbraucht wird. Dieses Schlüsselerlebnis weckt ihn auf und er verlässt sofort den Park, in dem sich beide befunden hatten. Als er auf dem Heimweg „Candy“ trifft, aus dessen Auto der Junge, den er in sein Auto hatte einsteigen sehen, aussteigt, geht Walter auf ihn los und schlägt auf in ein.

    Am nächsten Tag besucht ihn abermals der Polizist und teilt ihm mit, dass vor seiner Haustür am vergangenen Tage ein gesuchter Kinderschänder verprügelt worden sei. Indirekt lässt er ihn mitbekommen, dass er weiß, dass Walter es war, er aber nichts gegen ihn unternimmt.

    Vicky erkennt, dass sie ihn liebt, „dass etwas Gutes in Walter sei“, möchte wieder mit ihm zusammen sein. Sie fährt ihn zu dem vom Schwager arrangierten Versöhnungsgespräch mit Walters Schwester. Es schlägt fehl. Der Film endet mit folgenden Worten Walters: „Ich habe meine Schwester getroffen. Sie ist immer noch wütend und verletzt. Ich kann’s verstehen – Gut sogar.“



    „The Woodsman“ beleuchtet die Geschichte aus der Sicht eines Pädophilen. Walter kämpft krampfhaft gegen seine Vorliebe an, kann sie aber nur schwer unterdrücken. Er hasst sich für seine Neigung – Zu sehen daran, wie er Candy verprügelt, fast schon fanatisch. Er schlägt sich selber, dafür, dass er so ist, wie er ist.

    Der Film zeigt, wie viele „unnormale“ Dinge in unserer Gesellschaft passieren, dass fast jeder eine Geschichte davon erzählen kann: Da wäre zum ersten Walter selbst, dass Paradebeispiel eines unfreiwillig Pädophilen. Candy ist das krassere Beispiel, schließlich hat Walter Kinder nie sexuell belästigt. Dann wäre da das Mädchen, Robin, das Walter verfolgt. Als Walter sie im Park auf seinen Schoss bittet, erfährt er, dass ihr eigener Vater sie missbrauche. Doch auch Walters Schwager, Carlos, gibt zu, bei den Kleidungsstücken, die seine 12-jährige Tochter und ihre Freundinnen tragen, gerne hinzuschauen. Auch Vicky wurde als kleines Mädchen von ihren drei Brüdern vergewaltigt, die davon heute nichts mehr hören wollen. Letztendlich will der Film uns damit sagen, dass das, wofür Walter verurteilt wurde, in gewisser Weise in jedem von uns steckt. Es zeigt sich jedoch bei einigen Menschen ausgeprägter als bei anderen. Trotzdem wird Walter von der Gesellschaft als „geouteter“ Pädophiler ausgeschlossen und verabscheut.



    Der Film beschreibt keine Geschichte, sondern einen Zustand. Den verzweifelten Zustand Walters, sich wieder in die Gesellschaft einzuklinken. Dies tut er sehr einfühlsam, dabei werden seine Neigung und die Pädophilie als solche aber nicht verharmlost und deutlich als falsch dargestellt.

    Die handwerkliche Arbeit des Films ist in Ordnung, besonders die „Selbstidentifizierungen“ Walters wirken intensiv. Auch die Darstellung Walters von Kevin Costner ist hervorragend.



    „The Woodsman“ hilft dabei, sich mit diesem von der Gesellschaft oft verschwiegenen, heiklen Thema zu befassen.

    Ein absolut sehenswertes Drama!

    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    ...und das ist auch gut so, denn seit John McNaughtons Erotik-Thriller 'Wild Things' aus dem Jahre 1998 und 'Mystic River' war es etwas ruhig um den Schauspieler geworden, der nun in Nicole Kassells 'The Woodsman' zeigen kann, dass ihm mit seinem einfühlsamen Spiel auch ernste Rollen und gelingen können.



    Bacon spielt Walter Rossworth, einen Straftäter, der wegen Kindermissbrauchs 12 Jahre hinter Gittern verbracht hat und nun in das Ungewisse entlassen wird. Den Kontakt zu seiner Familie hat er längst unterbrochen, seine Schwester will nichts mehr von ihm wissen, nur sein Schwager Carlos (Benjamin Bratt) hält sporadisch die Illusion von Freundschaft aufrecht, ohne jedoch zulassen zu wollen ihn in die Nähe seiner Tochter, Walters Nichte zu lassen. Als Walter auf der Arbeit im Sägewerk der Kollegin Vicki (Kyra Sedgwick) näherkommt und sich eine Affäre entwickelt, kommen die Probleme erst noch auf ihn zu. In Person seiner Dämonen, die ihn in eine ultimative Probe münden lassen und in der Figur des Detective Lucas (Mos Def aus 'Per Anhalter durch die Galaxis'), der ihn wiederholt in seiner Wohnung aufsucht und keinen Hehl daraus macht, dass er ihn hasst.



    Filme über Kindesmissbrauch sind immer eine heikle Sache und eine Wanderung auf dem schmalen Grat, da sie sehr polarisieren und selbst bei gut gemeinter Botschafter platt wirken. Da es hier aber vordergründig um die Resozialisierung und die damit einhergehende Isolation der Hauptfigur geht, gelingt es Nicole Kassell, den Zuschauer mit der Zeit von Walter zu überzeugen. Das ist der große Clou des Films. Als Aufhänger dient dabei die Tatsache, dass Walter nahe einer Grundschule wohnt und dabei beobachtet, wie ein Mann Tag für Tag Kinder anspricht. Auch die Einsamkeit der Hauptfigur wurde filmisch dahingehend realisiert, dass Kevin Bacon in kaum einer Einstellung mit mehr als einer anderen Person zu sehen ist und so ziellos durch sein leeres Appartement streift.





    Fazit

    -----

    'The Woodsman' ist ein Film über ein gewagtes Thema und dabei erfreulich unpathetisch und unaufgeregt. Doch eigentlich verdankt der Film dies seinen beiden Hauptfiguren. Kyra Sedgwick und Kevin Bacon liefern schauspielerisch eine so grandiose Leistung ab, dass ohne die Beiden der Film wohl nicht diese Klasse erreicht hätte. Bis jetzt der überzeugendste Film zu diesem Thema.
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