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    Cinderella Story
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Cinderella Story
    Von Stefan Ludwig

    Dank einer großen Auswahl an Chatrooms und anderen Online-Verkupplungsinstrumenten sind Blind Dates häufiger geworden. Menschen die bisher nur über das Internet oder Telefon miteinander kommuniziert haben, treffen sich voller Neugier und manchmal mit der Hoffnung auf die große Liebe. „Cinderella Story“, die moderne Adaption des Aschenputtelmärchens, baut diese Form des Kennenlernens zu einer genretypischen filmischen Odyssee zweier Verliebter bis zum ersten Kuss auf. Regisseur Mark Rosman spart dabei nicht an überschwänglichem Kitsch und Romantik zugunsten einer einfachen Teenie-Klamotte, die nicht gerade vor Originalität explodiert, aber immerhin seichte Unterhaltung bietet, die in keinem Fall ernst genommen werden sollte.

    Sam (Hilary Duff) hat in der Kindheit ihren Vater bei einem Erdbeben verloren, der ihr bis dahin das Paradies auf Erden geboten hatte. Ihr folgendes Leben wird von ihrer sprichwörtlich bösen Stiefmutter Fiona (Jennifer Coolidge) regiert. Ständig muss sie für diese irgendwelche Aufgaben erledigen und neben der Schule darf sie im familieneigenen Restaurant schuften. Im High-School-internen Chatroom hat sie jemanden kennengelernt, der möglicherweise ihre große Liebe sein könnte. Er geht auf die gleiche Schule, die beiden kennen sich sogar vielleicht, aber keiner der beiden weiß, wer der andere ist. Beim Schulball wollen sich die beiden auf der Tanzfläche treffen, doch Fiona stellt sich dem Ballbesuch mit allen Mitteln entgegen...

    Die harmlose Geschichte erinnert natürlich an das titelgebende Märchen und der Film baut auch etwa die berühmte „Schuhanprobe“ mit ein, wenn auch auf komplett modernisierte Weise. Insgesamt ist die Story vollständig vorhersehbar, deshalb muss für die Bewertung vor allem die Präsentation genauer betrachtet werden. Hier fallen die klischeehaft schönen Szenen auf, etwa der nächtliche Tanz in einem Pavillion bei herrlicher Lichterkulisse und Bandbegleitung. Und selbstverständlich dreht sich alles erst um die Frage „Wer ist er?“, später dann um „Sage ich ihm, wer ich bin?“ und am Ende „Finden die beiden noch zueinander?“. Die Abläufe des Spannungsbogens sind schon zu abgenutzt, um wirklich zu fesseln.

    Dennoch sollte „Cinderella Story“ zu Gute gehalten werden, dass er für Genrefreunde nette Kost bietet und bei allem Kitsch und Altbekanntem immerhin dank funktionierendem Darstellerpaar auf knappes Mittelmaß gehoben wird. Wer Freund ist von romantischen „Eine wie keine“-Storys kommt auf seine Kosten. Hilary Duff und Chad Michael Murray sind zwar keine Top-Darsteller, können ihre Rollen aber ausfüllen. Sie ist die etwas unscheinbare, verkannte Schönheit, er der große Star an der Schule, dem sein Image eigentlich gar nicht in den Kram passt. Hilary Duff ist dabei einfach schön anzusehen und Chad Michael Murray hat schon in „Dawson’s Creek“ bewiesen, dass er sich gut verkaufen kann.

    Genauso wie der gesamte Film sind jedoch beide sicherlich Geschmackssache, wer in ihm etwa den Möchtegern-Schauspieler sieht und in ihr bloß das süße Beiwerk wird auch den gesamten Film nicht ausstehen können. So ist „Cinderella Story“ mit seinen gut eineinhalb Stunden Laufzeit für Genrefreunde akzeptable Unterhaltung, die anderen sollten sich lieber fernhalten oder den Film nicht ernst nehmen, sondern den leichten Trash-Charakter an dem ganzen entdecken. Vieles ist nämlich so schlecht, dass schon (fast) wieder gut ist – etwa die nervigen Stiefschwestern von Sam oder die Performance bzw. die Rolle von Jennifer Coolidge.

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