Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Michael S.
275 Follower
415 Kritiken
User folgen
4,5
Veröffentlicht am 8. Mai 2017
Zum Film gibt es nicht viel zu sagen, was nicht schon gesagt wurde. Zu seiner Zeit erfolgreich als Actionfilm vermarktet, aus heutiger Sicht eher ein Abenteuerfilm mit Retro-Flair, der zwischen den gelungenen Duellen im und auf dem Zug eher gemächlich erzählt und mit sanfter Countrymusik unterlegt wird. Dennoch ist und bleibt "Ein Zug für zwei Halunken" trotz seines plakativ an Italowestern angelehnten Titels ausgezeichnet besetzt und zu recht ein Klassiker. Auf digitale Effekte und aufwändige Modelle konnte man nicht zurückgreifen, Stunts und Explosionen sind also deutlich echter als in manchem modernen Franchisefilm. Ernest Borgnines Besessenheit und Lee Marvins Gerissenheit machen den Film gnadenlos spannend, bis es schließlich zum spannenden Schlussduell kommt. Robert Aldrich (u.a. bekannt für "Das dreckige Dutzend" mit denselben Hauptdarstellern) lieferte als einer der produktivsten Genreregisseure seiner Zeit einen soliden und auch heute noch unterhaltsamen Abenteuerfilm ab.
Für die BluRay-Ausgabe wurde das Bild ordentlich aufgearbeitet, so dass es auch auf größeren Fernsehern und Leinwänden brilliant genug aussieht, um mit jedem künstlichen Filmkorn digitaler Kinokameras mitzuhalten. Flair und Thema erinnern tatsächlich an viele der damals entstandenen Western, auch wenn es zum Zeitpunkt der Handlung den klassischen "Wilden Westen" längst nicht mehr gab. Fans von Bud Spencer und Terence Hill werden zudem in der deutschen Fassung allerhand bekannte Synchronsprecher wiedererkennen, die deutsche Tonspur wurde im Gegensatz zur englischen ebenfalls überarbeitet. Dass da ein wenig die Bässe fehlen mag dem Alter geschuldet sein, auf einer ausgewachsenen Anlage klingt es aber besser als einige zeitgenössische Fernsehserien.