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    Plötzlich Prinzessin 2
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Plötzlich Prinzessin 2
    Von Stefan Ludwig

    Fortsetzungen sind ein zweischneidiges Schwert. Eigentlich gelingt es in fast allen Fällen nur bei bereits als Mehrteiler angelegten Produktionen, einen tatsächlich sinnvollen und guten zweiten Teil zu präsentieren. In den anderen Fällen belaufen sich die Ergebnisse bis auf wenige Ausnahmen auf mittelmäßig bis mies. Zu dieser Kategorie gehört auch die Komödie "Plötzlich Prinzessin 2", die es eigentlich nicht gebraucht hätte. Immerhin blieben die Verantwortlichen für Drehbuch und Regie dieselben und glücklicherweise sind im Gegensatz zu ganz schlimmen Direct-to-DVD-Kandidaten wie "Eiskalte Engel 2" auch die Schauspieler treu geblieben. So ist das Ergebnis nicht berauschend, wird aber die Fans des ersten Teils nicht übermäßig enttäuschen - die anderen sollten das Geld jedoch besser sparen. Zuviel Langeweile könnte sonst aufkommen, da die meisten die komplette Handlung schon in den Anfangsminuten erkennen können. Leider geben die folgenden Szenen zudem zu wenig her, um dieses Manko wieder auszugleichen.

    Mia (Anne Hathaway) wird bald volljährig. Für Normalsterbliche ein denkwürdiges Ereignis, erstmal jedoch mit meist weniger großen Folgen, für sie sind damit allerhand Probleme verbunden - schließlich ist sie Prinzessin von Genovia. Laut einem Gesetz kann sie die Thronfolge zu ihrem Geburtstag jedoch nur dann antreten, wenn sie verheiratet ist. Ihr werden vier Wochen Zeit gegeben, um aus den adligen Junggesellen den richtigen für den Bund fürs Leben und den Herrscherplatz an ihrer Seite zu finden. Andernfalls droht die Aberkennung des Thronanspruches, da sich ein neuer Königsanwärter gefunden hat...

    Schnell lässt sich erahnen, dass der bald gefundene "ideale" Partner für die arrangierte Ehe zwar kein Monstrum ist, aber es mit der Liebe zwischen den beiden nie etwas werden kann. Stattdessen verliebt sich Mia ausgerechnet in den Mann, der ihr mit Hilfe seines Onkels den Thron wegnehmen will. Wie sich die Gähn-Story weiterentwickelt, sollte so ziemlich jedem schnell bewusst werden. Es wird zwar versucht, den üblichen "Wer-heirat-am-Ende-wen"-Rahmen durch das Adelsblut der Protagonisten aufzuwerten, doch selbstverständlich ist das nur Fassade. Sehr belustigend ist die äußerst schlichte Idee, bei der Hauptfigur eine durchweg ungeschickte Persönlichkeit zu installieren. Allerdings funktioniert das im Film nur bedingt, da es anfangs noch witzig sein mag, mit der Zeit aber an Reiz deutlich verliert. Dennoch kann es zu Identifikation mit Mia beitragen. Die gesamte Komik wirkt wie bereits im Vorgänger harmlos.

    Von Klischees kann der Macher des Klassikers "Pretty Woman" Garry Marshall in "Plötzlich Prinzessin 2" einfach nicht die Finger lassen. Besonders die Presse wird ständig persifliert und als bloße Paparazzi-Industrie dargestellt. Doch der Spaten der Klischeesuche trifft mit der Story selbstverständlich auf seinen größten Schatz. Hier wird nicht gespart mit vorauszuahnenden Wendungen und Szenen, deren Ablauf schon im Ansatz klar wird. So kann selbstverständlich überhaupt keine Spannung aufkommen, was das jüngere Publikum aber wahrscheinlich nicht weiter stören dürfte. Die Dialoge haben allesamt keine große Bedeutung und funkeln geradezu nur so vor Einfallslosigkeit. Ausgeglichen wird das aber zum Teil von der Besetzung.

    Genau das ist auch der Pluspunkt von "Plötzlich Prinzessin 2". Es lassen sich keine Fehlbesetzungen festmachen, weil keine vorhanden sind. Bis in die Nebenrollen füllen sämtliche Darsteller ihre Rollen aus oder machen diese durch ihr Spiel erst interessant. Zwar lässt sich damit der Film nicht plötzlich auf ein hohes Niveau heben, aber der komplette Fehlschlag bleibt erspart. Für Anne Hathaway sind zwar bisher die ganz großen Rollen noch ausgeblieben, nächstes Jahr könnte es damit jedoch dank Ang Lee, der sie für sein episches Drama "Brokeback Mountain" besetzt hat, etwas werden. Bei ihrem Part als Prinzessin besticht sie durch ihre Ausstrahlung und natürlich ihr gutes Aussehen in jeder Szene, selbst wenn sie durchnässt aus einem Brunnen steigt. Sie erscheint stets sympathisch, was unter anderem ihrer Ungeschickheit zu verdanken ist. Damit ist Anne Hathaway immerhin ein wesentlicher Punkt, der den gesamten Film erträglich macht und über ungelenke Szenen hinweghelfen kann.

    Erwähnenswert sind noch die Leistungen von Julie Andrews, die als Großmutter von Mia und Königin des fiktiven europäischen Staates Genovia ein schöne Leistung zeigt, die ebenfalls den Komplettausfall des Film verhindert. Genauso sieht es mit Hector Elizondo aus, der als Sicherheitsberater und Geliebter der Königin eine gute Figur abgibt. Doch all das charmante Schauspielern kann den Film letztlich nicht auf ein Niveau heben, das wirklich genießbar ist. Sicher, für das Zielpublikum mag der Film ideal sein, doch das sind viele andere als Kinderfilme angelegte Produktionen auch. Die komplette Einfallslosigkeit was Gags, Drehbuch und Dialoge betrifft, stutzt den Film so auf ein nicht ganz mittelmäßiges Niveau zusammen - wehtun wird dieses Ergebnis aber niemandem.

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