Es gibt Filme, die raffe ich einfach nicht – Filme, die von der Kritik noch und nöcher in den Himmel gelobt werden und ich gucke sie irgendwann und verstehe nicht wieso. Am ehesten passiert mir das bei Steven Soderberghs Filmen, ebenso wars aber auch bei Sofia Coppolas erstem Film „The Virgin Suicides“ – und mit diesem, ihrem zweiten Werk, gings mir genauso.Ein Mann langweilt sich eine Woche in einem Hotel zu Tode, schwimmt ein bisschen, spielt ein wenig Golf, trinkt was in der Bar, guckt ein wenig fern und dazwischen endlose Stadtaufnahmen von Tokio… die Langeweile, die die Hauptfigur empfindet, ist wirklich gut nachgestellt – mit dem unerfreulichen Nebeneffekt, dass sie sich auf den Zuschauer überträgt. Genial oder zum gähnen? Muss jeder für sich wissen.Größter Pluspunkt ist sicherlich Bill Murray. Ob er oscarreif ist oder nicht, sei dahingestellt, ich hätte ihm die Statue trotz allem gegönnt. Aber auch hierin liegt der Grund, wo ich keinen Sinn im Film sehe: Murray sitzt schwermütig in der Bar, schwermütig in seinem Zimmer, als er dann aber Charlotte mit einem verletzten Fuß in ein Krankenhaus schafft, blüht er plötzlich auf und albert mit dem Arzt und einem Mann im Wartezimmer rum, nur um in der nächsten Szene wieder total schwermütig zu sein. Scarlett Johansson sieht daneben nicht nur wunderschön aus, sie schafft es auch eindrucksvoll, die Einsamkeit ihrer Figur auszudrücken. Leider habe ich nur den ganzen Film vergeblich auf die angeblich so tollen Dialoge gewartet, die Sofia Coppola ihren Charakteren geschrieben haben soll.Das ich dem Film nahezu nichts abgewinnen konnte, liegt aber sicherlich auch daran, dass mir Sofia Coppola himmelschreiend unsympathisch ist – von allen verehrt, hochgelobt … aber ich frage mich nur: WOFÜR?Fazit: Ein Film, der Langeweile porträtiert und sie auf den Zuschauer überträgt – in meinen Augen unnötig hochgejubeltes Filmchen, das nur dank seiner beiden tollen Hauptfiguren ein paar Pluspunkte sammeln kann!