"Fear Dot Com" - Einer dieser Filme, bei denen ich mich dazu verpflichtet fühle, andere zu warnen. Und zwar vor dem permanenten "Boring"-Faktor, der hier offenbar dominiert.
Der Film wirkt einfach nur unlogisch, unglaubwürdig, schlecht dargestellt und amüsant im negativen Sinne - Also die besten Vorraussetzungen für einen absoluten Blockbuster...
Der Plot (SPOILER):
Ein geisteskranker Massenmörder (The Doctor), der äußerst harmlos gespielt wird, quält seine weiblichen Opfer so lange, bis sie getötet werden wollen. Das ganze wird per Live-Stream einer Internetseite auf die PCs voyeuristischer Leute übertragen. Doch die Seele einer Gepeinigten kann sich aufgrund "des starken Willens" in der Cyberwelt festhalten und lässt fortan alle Menschen sterben, die eben einer dieser Seiten (www.FEARDOTCOM.com) besucht. Dies rechtfertigt sie damit, dass jeder schuldig sei, der sich solch kranke Dinge anschauen würde.
Aber ausgerechnet eine sehr augeweckte Ermittlerin und ihr anscheinend etwas beschränkter Partner wollen das jetzt endlich aufklären.
Also so sieht eine intelligente Handlung nicht aus.
Spannung scheint in diesem Werk ein Fremdwort zu sein. Fast ausnahmslos werden Fakten und Ereignisse angereiht, aber Spannung will nicht aufkommen, geschweige denn Atmosphäre.
Auch scheint es beim Nachdenken vollkommen sinnlos, den "The Doctor"-Massenmörder mit eingebaut zu haben. Abgesehen davon, dass er desolat gespielt wird, passt er überhaupt nicht in die aktuelle Handlung und ist unnötig. Auch werden Handlungsstränge eingenäht, die einfach regelrecht wieder "abgeschnitten" werden, wie zum Beispiel die Frau im Kanalsystem, die die Ermittlerin "erwartet habe".
Die vielen Kontinuitätspatzer, die die Postproduction eingearbeitet hat, möchte ich hier nicht alle aufzählen.
Am Ende fragt man sich: Und was sollte das ganze jetzt? Eine Antwort darauf wird dem Publikum nicht gegeben. Man mag spekulieren, dass etwas Moral im Film vermittelt werden soll ("Jeder Mensch hat das Voyeuristische in sich/Jeder würde gerne einmal jemandem beim Sterben zusehen"), was den Film aber in keinster Weise rettet.
Bei "FearDotCom" handelt es sich um einen wirklich abartig miserablen Film, der hoffentlich nicht lange im Gedächtnis des Zuschauers bleibt. Dieser Film ist wohl eher als amüsant einzuordnen, so wirkt er zumindest auf mich.