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    Wishcraft
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Wishcraft
    Von Christoph Petersen

    Man nehme die Grundidee aus „Wishmaster“, die selbstrefferenzielle Ironie der Scream-Trilogie, den sexy-anzüglichen Humor aus American Pie, noch ein paar abgedrehte Tötungs-Szenarien á la Final Destination dazu und verfeinere das Ganze dann noch mit einem ganz eigenen Charme – fertig ist ein überraschend guter Independent-Genre-Film. Frei nach dem Motto Gut geklaut ist besser, als schlecht selber gemacht liefert Debüt-Regisseur Danny Graves mit seiner Teenie-Slasher-Comedy „Wishcraft“ um einen Wünsche erfüllenden Ochsenpenis!!! einen echten Geheimtipp für den unterhaltsamen DVD-Abend.

    Streber Brett (Michael Weston, Garden State) ist schon immer in die Cherleaderin Samantha (supersüß und supersexy: Alexandra Holden, Hot Chick) verknallt. Natürlich würdigt die Schulschönheit dem Loser außer während ihrer Nachhilfestunden keines Blickes, immerhin ist ihr Adonis-Freund Cody (Huntley Rtter, Wedding Planner) Captain des Football-Teams. Als Brett eines Morgens ein geheimnisvolles Paket aus seinem Briefkasten holt, in dem sich ein exotischer Totem befindet und dessen Beipackzettel dem Teenie die Erfüllung von drei Wünschen verspricht, ändert sich die Situation schlagartig. Natürlich steht Brett der Sache zunächst eher skeptisch gegenüber, wagt dann aber doch einen Versuch und wünscht sich, mit seiner Angebeteten auf den Sommerball zu gehen – und tatsächlich fragt Samantha ihn am nächsten Morgen, ohne wirklich zu wissen warum, ob er sie zu dem Fest begleiten würde. Zeitgleich mit Bretts Aufstieg beginnt aber auch ein Killer mit seinem blutigen Werk, der einen Schüler nach dem anderen abschlachtet. Detektive Sparky Shaw (Meat Love, Fight Club) nimmt die Ermittlungen auf…

    Es dauert lange, bis die eher durchgeknallt-komischen als ernsthaft-spannenden Horror-Elemente in den Film Einzug erhalten. Aber das Warten macht dem Zuschauer nicht wirklich etwas aus, wird er doch solange von einer zwar in herkömmlichen Bahnen verlaufenden, aber doch äußerst amüsant-humorvollen Teen-Comedy unterhalten. Dabei steigert sich manche Szene so sehr ins Absurde, dass man „Wishcraft“ in diesen Momenten schon fast als Parodie auf solche Highschool-Späße wie Harold And Kumar oder Eurotrip verstehen könnte. Und wenn Alexandra Holden sich langsam vor dem staunenden Brett entblößt und ihn mit lasziver Lolita-Stimme fragt, ob er denn auch auf Cheerleader-Nummern – sprich: Rumgehüpfe und ganz viel Spagat – stehen würde, fühlt man sich als Frau sofort an die legendäre Striptease-Szene von Austauschstudentin Nadia in American Pie erinnert, während man als Mann schon lange das Bewusstsein verloren hat und die Szene erst beim dritten Anlauf ohne Herzkasper durchsteht – genau so muss gutes Genrekino sein (ein ähnliches Erfolgsrezept – auch wenn er natürlich ein paar Level härter ist - befolgt übrigens auch Eli Roths Horror-Schocker Hostel, in dessen erster Stunde durchgängig halbnackte Rumäninnen vor der Kamera rumtollen).

    Die Horroreinschübe in „Wishcraft“ lassen den Zuschauer zwar nicht unbedingt vor lauter Angst erzittern, ein herzhaftes Lachen dürfte auch die passendere Reaktion sein, aber funktionieren dafür auf zwei anderen Ebenen hervorragend. Zum einen gibt es durchaus treffende selbstrefferenzielle Elemente. Neben der typischen „I´ll be back“-Spielerei wird zum Beispiel noch eine neue Regel in das Slasher-Universum eingeführt: So überlebt jeder, der sich im Kino auch in fremdsprachige, untertitelte Filme reintraut. Zum anderen sind die meisten Szenen einfach unheimlich lustig – mit Absicht! So bleibt vor allem die Tötungsszene in Erinnerung, bei der der Killer einen Schüler bis zu den Schultern auf einem Golfplatz eingräbt und dann anfängt, Bowling zu spielen: Der erleichterte Gesichtsausdruck des Jungen, nachdem die erste Kugel haarscharf an seinem Kopf vorbeigeschrammt ist, ist einfach köstlich - natürlich folgt der zweite Versuch sogleich. Auch das Finale samt Auflösung ist sehr gelungen: Ob man den augenzwinkernden Beitrag zur Bildungsmisere gleich als Satire bezeichnen möchte, bleibt jedem selber überlassen, unterhaltsam ist er, wie auch der ganze Rest des Films, aber allemal.

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