Mit der Prämisse aus fremden Blickwinkel in die Welt Japans in der Zeit um die Meji-Restauration einzuführen, überzeugt der Film durchaus. In der Tat ist es dabei nebensächlich inwiefern der Film sich z.B. an "Der mit dem Wolf tanzt orientiert". Optisch und muskalisch wunderbar, mit 1-A Schlachtszenen und auch begnadeten Schauspielern. Allerdings: Ken Watanabe ist hier der wahre Star des Films. Cruise spielt vernünftig, aber zu oft overactet er. Ich konnte ihn diesbezüglich nicht immer im Film ernst nehmen. Dieser wird am Ende zu heroisch, wie viele kritisieren, endet aber wenigstens halbwegs ernst, und zeigt, was passieren kann, wenn Tradition und Moderne aufeinanderprallen. So heftig wie in Japan ist dies in der Geschichte selten passiert, und "Last Samurai" zeigt dies eindrucksvoll, egal wie lose man sich an originalen Namen und Daten orientiert oder was dort weggelassen wird. Sicherlich hätte es auch mehr sein können: Mehr Kritik am sich einmischenden Westen, ebenso aber auch mehr Kritik an der Lebensweise der Samurai. Da die Geschichte jedoch sehr subjektiv erzählt wird, kann man das eigentlich verschmerzen.
Fazit: Eine Augenweide, mit tollen Schauspielern und Szenen (besonders das erste Auftreten der Samurai). Doch Cruise overactet zu sehr und zeigt, dass dieses Produkt, bei allem ernstlichen Engagement, ein Produkt Hollywoods ist, gerade zum Ende hin.