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TheReviewer
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4,0
Veröffentlicht am 3. Oktober 2017
Es gibt so Horrorstreifen, da ist es schon das Thema, das einem eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Üblicherweise sind das bei Leuten so Sachen wie Spinnen, oder auch mal ein Clown, aber ein Krankenwagen gehört eigentlich nicht wirklich dazu. Der Gedanke aber, dass man, wenn man einen Krankenwagen braucht, man von einem abgeholt wird, der einen dann nicht in Klinik bringt, sondern einem echt fiese Sachen bevorstehen, ist schon ziemlich gruselig. Cohen spielt genial mit diesem mulmigen Gefühl und lässt es hinter all der Action wie einen bedrohlichen Schatten mitschweben, so dass man eigentlich während des gesamten Films unter Spannung steht. Dennoch schafft es Cohen gleichzeitig, dass sich diese Gefühle auf die Dauer des Films beschränken. Man wird nicht mit der Angst vor Alpträumen ins Bett gehen müssen, sondern einfach mit dem Gefühl, von einem Kult-Horrorstreifen bestens unterhalten worden zu sein.
Der Film war für mich anders als erwartet. Ich war nach dem Lesen der Rückseite davon ausgegangen, dass der Abulanzwagen selbst das Biest ist, das für das Verschwinden der Leute verantwortlich ist - a la Angriff der Killertomaten... Jedoch wurde ich positiv überrascht, weil dem erstens nicht so war und zweitens der Grund des Verschwindens der Leute doch einen Bezug zur Realität hat. Zwar merkt man schon, dass hier so etwas wie ein Comic verfilmt wurde, da einiges doch sehr schräg abläuft und unweigerlich schon zum schmunzeln anregt. Aber die Klamotten und diese Vokuhila vom Hauptdarsteller tun schon weh in den Augen. Aber es gehörte damals in die Zeit sich so zu kleiden. Mal sehen, was wir in 25 Jahren über den heutigen Zustand denken. Ansonsten ist der Film flott und unterhält gut. Ich frage mich zwar gerade warum der Film erst ab 16 freigegeben ist - muss wohl an der damaligen Einstufung gelegen haben, denn heute ginge der bestimmt ab 12 durch.
Bei Filmen wie diesem funktioniert das Prinzip so gut, weil es glaubwürdig ist – Menschen werden von einem Krankenwagen normal auf der Straße aufgelesen, der sie aber dann entführt, brrrr. Auf dieser Basis entwickelt sich der Film zu einem Thriller, der aber vorrangig auf humoriger Ebene läuft: Hauptfigur Josh ist ein Sprücheklopfer oberster Kajüte und hält nicht eine Sekunde mal die Klappe – man hätte es Eric Roberts (Bruder von Julia Roberts) gar nicht zugetraut so eine komödiantische Rolle zu spielen, wo er doch sonst nur in billigen Actionkrachern spielt. Andererseits: bei der furchtbaren Frisur, die er hier hat, bleibt ihm auch keine andere Wahl. Aber nicht nur er, auch die wunderbaren Altstars Red Buttons und James Earl Jones als ruppiger Polizist dürfen verbale Spitzenpointen liefern. Bei all dem Gelache vergisst der Film aber nicht, dass er ja eigentlich ein Thriller ist, der spannend sein soll – und so wird die Jagd nach dem seltsamen Krankenwagen zu einem humorigen, rasanten (die obligatorischen Verfolgungs- und Actionszenen) und spannend geratenen Streifen, ein seltsamer Gute-Laune-Thriller, der Puls und Zwerchfell gleichermaßen bedient.Fazit: Fiese Grundidee mit kalauerndem Helden und lustigen Ideen – vergnüglicher, fröhlicher Thriller ohne ausufernde Gewalt!