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    Das war der wilde Westen
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    Marc Binninger
    Marc Binninger

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    3,0
    Veröffentlicht am 8. Dezember 2015
    [...] Das fast dreistündige Westernepos von den genreprägenden Regielegenden John Ford, Henry Hathaway und George Marshall über eine Familie, die über mehrere Generationen den Wilden Westen besiedelte, erzählt zugleich auch die Geschichte des Wilden Westens selbst. Angefangen bei seinem Beginn um das Jahr 1830 herum bis hin zu seinem Untergang Ende des 19. Jahrhunderts schildert der Film in gigantischen Bildern die verschiedenen Herausforderungen der Kolonisten in den jeweilige Epochen.

    [...]

    Man hatte bereits vor Beginn der Dreharbeiten beschlossen, „Das war der Wilde Westen“ in fünf Akte zu teilen. Ein neuer Akt beginnt immer wenn eine neue Epoche anbricht. So hat dieser Film weder einen Protagonisten noch eine lineare Geschichte. Auch wenn diese Tatsache es dem Streifen ermöglicht, sich intensiver mit der Geschichte des Westens zu befassen, entstehen dadurch auch einige Probleme, wie das des Überblicks. Pro Epoche wird der Zuschauer mit tausendenden von Namen beschossen, denen er keine Gesichter und keine Charakter zuordnen kann, da er eine halbe Stunde später mit dem Eintauchen in eine neue Zeitepoche wieder mit Neuen, ebenso schwer zuzuordnenden Namen bombardiert wird.

    Ebenso merkt man deutliche Schwierigkeiten bei Beantwortung der Frage, wie man die fünf Kurzfilme nun miteinander verknüpfen möge. Letztendlich kam man zu dem Schluss, dass eine chronologische, unkreative Aneinanderreihung wohl das Beste wäre. Einziger Nachteil bei dieser Lösung; das Endprodukt schaut sich weniger wie ein Gesamtwerk, sondern eben genau wie fünf aneinandergereihte Kurzfilme, sodass man nach Beenden einer Epoche unsanft in die nächste geworfen wird. Dies mag dem sehr unterschiedlichen Stil der verschiedenen Regisseure zuzuschreiben sein, doch da es Filme wie „Der längste Tag“ aus demselben Jahr gibt, die das wirklich hervorragend geschafft haben (man muss hier anmerken, das bei „Der längste Tag“ sogar fünf Regisseure die Regiearbeit verrichtet hatten), vermag es hier auch einfach an der mangelnden Kreativität des Editor-Teams liegen.

    Positiv hervorzuheben ist das nachdenklich stimmende Ende, welches Amerika im Jahre 1962 mit all seinen Autobahnen und technischen Errungenschaften präsentiert. Hier wird bildlich sehr schön dargestellt, was aus dem Wilden Westen geworden ist. Wie Kubrick sechs Jahre später bei “2001: Odyssee im Weltraum” vom Affen zum Raumschiff springt, so überblenden die Macher die direkten Jahre nach dem Untergang des Westens, und setzten erst zu einer Zeit wieder ein, in der die Veränderung Amerikas so gewaltig ist, dass man sich vorkommt, an einem völlig anderen Ort zu sein als dem, wo noch vor 100 Jahren Cowboys mit ihren Pferden durch die Prärie bretterten.

    Was im Endeffekt bleibt ist ein visuell beeindruckendes Werk mit hervorragendem Cast, allerdings auch mit ziemlichen Schwächen. Empfohlen sei dieser Film dennoch jedem Western-Fan, der sich auch ein Stück weit für die Geschichte dieser Epoche interessiert.
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