In der Hitze der Nacht: Kritiken

Es gibt und gab schon immer außergewöhnliche Schauspieler, packende Drehbücher mit intelligenten Dialogen und interessanten Charakteren, die im Laufe eines Films immer mehr Facetten ihrer Persönlichkeit entdecken lassen. Es gab auch schon immer Regisseure, die es vermochten eine an sich schon spannende Geschichte so in Szene zu setzen dass sie ein Publikum fasziniert und begeistert. Auch kreative Kameraleute, die zusammen mit dem Beleuchter beeindruckende Bilder schaffen, die allein für sich schon eine Geschichte erzählen gab es immer wieder. Dass aber alle diese Aspekte eines Films zusammenkommen und ein Meisterwerk entstehen lassen, passiert dann aber doch nicht so häufig. In der Hitze der Nacht ist zweifellos so ein Meisterwerk. Spannend, unterhaltend, packend inszeniert mit fantastischen Schauspielern, einer überzeugenden Kriminalgeschichte und als Gesellschaftsdrama ganz sicher ein Meilenstein in der Filmgeschichte.

"In the heat of the night" ist ein Klassiker, das muss nicht weiter erläutert werden. Ein halbes Jahrhundert später stellt er zudem ein interessantes Zeitdokument und eine Milieustudie dar. Wir schauen auf einen Film aus einer Zeit des Umbruchs. Bürgerrechtsbewegung, Black Power, all das liegt weit zurück, auch wenn die USA immer noch nicht den ganzen Weg geschafft haben. Der Film selber betrachtete aber aus einer urbanen Perspektive das ländliche Amerika, aus einer Oststaaten-Perspektive den tiefen Süden. Und wir schauen auf eine Welt, die zeitlich und gedanklich weit von uns entfernt ist. Und deren Akteure wir dennoch verstehen und als veritable Charaktere wahrnehmen, nicht nur als Schablonen.

...in der Hitze der Nacht, ist ein Klassiker und ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit des US Rassismus, vor allem wenn man die Zeit der Entstehung betrachtet...auch wenn man es heute nicht wahrhaben will, immer noch aktuell...ich habe diesen Film im Kino gesehen und er war ein spannender exzellenter Film...Sidney Poitier als Detective Virgil Tibbs und Rod Steiger als Chief William Gillespie geben sich fast im gesamten Film gar nichts, der eine hasst den anderen und umgedreht...der Schwarze Tibbs gerät unfreiwillig in eine Mordermittlung und wühlt genau so unfreiwillig die Gemüter in dieser rassistischen Kleinstadt auf...was nachvollziehbar für mich war und exzellent dargestellt wurde, die Behandlung dieses farbigen jetzt bekannten Polizeibeamten während des gesamten Aufenthaltes...ich habe mir bis heute nicht diese herabwürdigende verachtende Einstellung der US Amerikaner in diesem Teil des Landes erklären können...der Fall wird aufgeklärt und der Täter dingfest gemacht, auch mit zum Teil widerwilliger Beteiligung des weißen Polizeichefs...zum Schluss sind beide Cops zwar keine Freunde, aber sie haben sich respektieren gelernt und so etwas wie ein ganz kleiner Funke leuchtete für sehr kurze Zeit auf...in diesem Film sind Gestalten zu sehen, die jede Geisterbahn mit Kusshand nehmen würde...ich habe diesen Film bisher zwei Mal gesehen, im Fernsehen hat er nicht diese Wirkung wie im Kino...wer diesen Film noch nicht kennt und einmal aus wirklichem Interesse sehen möchte, er ist einfach exzellent...

Ein außergewöhnlicher Film mit hervorragenden Darstellern. Wenn man bedenkt, daß er entstand, als es in den USA noch die Rassentrennung gab, ist dieses Urteil umso herausragender.

Die selbstgefälligen weißen Polizisten in einem Südstaaten-Kaff müssen sich ausgerechnet von einem Afroamerikaner sagen lassen, was richtig ist. Sidney Poitier und Rod Steiger als tolle Zwangsgemeinschaft! Und zum Ende hin sind die Vorurteile alle weggebrochen.