Aus Hidalgo bin ich ehrlich gesagt nicht wirklich schlau geworden. Das titelgebende Wüstenrennen wird so gut wie gar nicht thematisiert, es wird viel Zeit mit Nebensächlichkeiten und XXL Dialoge totgeschlagen, dafür aber visuell das volle Brett gegeben, mit tollen Bildern der Wüstenlandschaften.
Vielmehr geht es um die Geschehen zwischen den Etappen, dort darf Hopkins interessante Gespräche mit dem Scheich führen (die Dialoge sind wirklich gelungen und die Stars Sharif und Mortensen unter sich), aber auch wenig zielführendes, wie die junge Prinzessin die sich ein wenig emanzipieren möchte. Wenigstens lässt sie sich mal entführen, was eine bleihaltige Rückholaktion erforderlich macht. Manchmal übertreibt es der Film aber auch mit seinen Labereien. Man könnte die Handlung mühelos auf 100 Minuten runterkürzen, ohne das inhaltliche Löcher entstünden.
Punkten kann Hidalgo allerdings durch einen gut dressierten Hauptdarsteller (das Pferd Hidalgo meine ich jetzt) und eben mit dem was man sich von der Geschichte erwartet. Visuell starke Bilder aus der Wüste. Das Rennen führt 3000 Meilen vom Jemen über den Irak und Syrien und die Teilnehmer müssen sich dabei nicht nur mit Hitze und Wassermangel rumplagen, sondern auch mit digitalen Sandstürmen und Heuschreckenschwärmen, Treibsand und hinterhältige Rennteilnehmer. Da hätte man deutlich mehr rausholen können.
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So bleibt zwar ein durchaus epischer Abenteuerfilm, bei dem man aber auch gelegentlich auf dem Balkon eine rauchen kann ohne viel zu verpassen. Die nebenbei abgehandelt Themen wie Ökologie oder der Verständigung Indianer/Araber/Weiße werden zwar abgehandelt, aber nicht wirklich gebraucht. Der Film ist zwar ganz nett aber nur knapp über Durchschnitt.