Schnelle Autos waren schon immer der Traum aller Jungs. Sich noch dazu auf einer Rennstrecke mit gegenseitigen Adrenalin Stößen zu übertrumpfen lässt dann Erwachsene Männer zu Heißspornen und Großmäuler werden. Anfang der 90-er nahm sich Action Spezialist Tony Scott (Deja Vu) dieser Thematik an und lässt einen feschen Tom Cruise (Mission Impossible) im Highspeed Tempo nicht nur seinen großen Rivalen verfolgen, sondern auch Nicole Kidman (Cold Mountain) schöne Augen machen.....
Mitte der 80-er Jahre war "Top Gun" der Geschlechter Übergreifende Hit. Die Männer fanden die Geschwindigkeit und den Rausch des Fliegens aufregend, die weibliche Zierde erfreute sich an der Lovestory. Ein seltener Fall im Filmgeschäft. Mit "Tage des Donners" wurde dieses Erfolgsrezept nun wieder aufgegriffen. Ein junger talentierter Rennfahrer liefert sich wilde Ritte auf der Rasierklinge und schießt dabei im Kampf um Titel und Ruhm buchstäblich über das Ziel hinaus. Der Kampf auch abseits der Strecke, es geht hier um NASCAR Rennen, führt soweit das den beiden Kontrahenten Cole und Rowdy gar der Renn Ausschluss droht. Ihr Kampf um den Titel mündet nach kleineren Scharmützeln in einer Katastrophe. Sie sollen sich aussprechen,da ihr blinder Ehrgeiz nicht nur das eigene, sondern auch das Leben der anderen Fahrer gefährden kann.
Stilsicher verknüpft Scott hier schnelle, aufregende Kamerafahrten auf der Strecke mit technisch versierten Hochglanz Bildern. Er hält oft auf Frauenschwarm Cruise drauf und versucht dem Zuschauer seinen lockeren aber auch seinen besessenen Charakter glaubhaft rüber zu bringen. Doch ein Film hat eben auch noch eine zweite Seite der Medaille. Der Kampf auf der Strecke symbolisiert nicht nur das eigene Ego vor Angst zu versagen, und der beste zu sein, sondern auch den eigenen familiären Ansprüchen gerecht zu werden. Und der Star von heute ist der Vergessene von morgen, was beide Kontrahenten am eigenen Leib spüren. Die zweite Ebene ist nämlich das beide Egos mit den Verletzungen und der Einsicht klar kommen, das Gesundheit wichtiger ist als Siege. Natürlich verliebt sich Cruise hierbei in seine spätere Ehefrau Nicole Kidman, die als kühle Ärztin zunächst wenig angetan von dem Proletentum der Fahrer ist. Was sie jedoch nicht daran hindert in die Welt von Cole einzutauchen...
Die Lovestory kommt zwar sehr konstruiert und gewollt daher, funktioniert dank dem Charme der beiden Darsteller jedoch ganz passabel. Zu den gut choreografierten Kamerafahrten bettet sich das passende Setting der Rennstrecke mit ein und vermittelt einen sehr realen Charakter. Robert Duvall (der Pate) überzeugt indes als Mechaniker und Mentor und ist das emotionale Glied der Story, er versucht mit Witz aber auch mit Mahnen Lebensweisheit zu vermitteln, was Duvall wie immer bestens gelingt. Die Story ist hundert Meilen gegen den Wind vorausschaubar, für einen gemütlichen Nachmittag vor dem Bildschirm ist sie aber in Ordnung.
Fazit: Tage des Donners ist ein solider, schön fotografierter Rennfahrer Film, mit der typischen musikalischen Untermalung der 80er Jahre, charmanten Schauspielern und einer etwas hölzernen Love Story.