“People call those imperfections, but no, that’s the good stuff.”
1997 war es zwar der Film „Titanic“, der nahezu alle Trophäen abräumte, aber für mich ist „Good Will Hunting“ der Film des Jahres. Auch heute noch bedeutet mir das Werk von Gus Van Sant noch sehr viel und ist einer meiner Lieblingsfilme geworden! Die rührende Geschichte über einen hochbegabten, aber rebellischen jungen Mann, der in Therapie geht, war nicht zuletzt auch der Verdienst von Matt Damon und Ben Affleck, denn beide schrieben hierzu das Drehbuch. Es war das erste Drehbuch, das beide für einen Film verfassten und es brachte ihnen sofort den Oscar ein, wow! Damon und Affleck kennt man natürlich durch ihre Schauspielkarriere und hier spielen sie auch beide große Rollen, aber es ist bemerkenswert, was für begnadete Drehbuchschreiber sie sind. Der andere Oscar ging an Robin Williams für seine großartige Performance. Absolut verdiente Trophäen für einen Film, der auch heute noch berührt und verzaubert.
Will Hunting ist ein Genie. Mathematisch, komplexe Formeln, geschichtliche Fakten, egal was, Hunting kann sich alles behalten und erstaunt seine Mitmenschen immer wieder, bis ein Mathematik-Professor auf ihn aufmerksam wird. Doch leider ist Will alles andere als kontaktfreudig, prügelt sich, besäuft sich und lebt ein eher einfaches Leben. Als er schließlich im Knast landet, bietet ihm Mathe-Professor Gerald Lambeau eine einmalige Chance…
„Good Will Hunting“ bietet die perfekte Mischung aus Humor, Drama und Motivation. Mal kann der Film einen tief berühren, wenn es um Will und seine Ängste geht, dann schafft es „Good Will Hunting“ aber auch einen zum Lachen zu bringen, was gerade an Wills Freunden liegt. Auch die Beziehung zwischen Will und Skylar, der Studentin, ist sehr angenehm und witzig dargestellt. Und am Ende lässt der Film den Zuschauer mit einem sehr positiven Gefühl zurück.
Im Zentrum stehen vor allem die Therapie-Sitzungen von Will mit Sean Maguire. Ich habe immer mal wieder gelesen, dass diese Sitzungen sehr authentisch und echt wirken, was wohl der Grund dafür ist, warum sie mich und so viele andere so begeistern. Ein weiterer Grund dürfte natürlich auch die überaus sympathische Figur von Sean sein, der ein wunderbarer Gegenpol zu Will darstellt.
Alles wird zusammen gehalten durch ein wirklich fantastisches Drehbuch. Nicht nur, dass die Story sehr gut geschrieben und aufgebaut ist, es sind vor allem die natürlichen und authentischen Dialoge, die mich berühren. Jede Figur wirkt dadurch so lebendig, so fleischgeworden und dreidimensional. Das wird natürlich durch die famose schauspielerische Leistung des Casts unterstützt. Matt Damon ist brillant als begabter und schwieriger Junge und sein Freund Ben Affleck ist sympathisch, witzig und kann dennoch gegen Ende eine berührende Seite von sich zeigen. Damon und Affleck haben zudem auch eine besondere Beziehung im Film neben ihrer Freundschaft: Während Damon besonders intelligent ist, besticht Afflecks Figur durch Weisheit.
Minnie Driver gibt als Skylar eine extrem charmante und toll geschriebene junge Frau (weibliche Figuren wurden in den 90ern leider oftmals sehr plump dargestellt) und ich liebe vor allem ihre Beziehung zu Will. Stellan Skarsgård spielt ebenfalls toll und der Star des Films ist ohne Zweifel Robin Williams in seiner wohl rührendsten Rolle! Einige Momente von ihm waren offenbar improvisiert (wie etwa die kleine Story mit seiner Frau), was die Leistung umso mehr hervorhebt. Ich vermisse Robin Williams und besonders seine dramatischeren Rollen.
Der Film ist technisch ebenfalls schick gemacht, hat eine tolle Optik (Kamera: Jean-Yves Escoffier) und einen mystischen Score von Danny Elfman.
Fazit: „Good Will Hunting“ ist ein absolutes Meisterwerk, was ich immer wieder sehen kann. Berührend, aber auch motivierend. Witzig, aber auch zutiefst tragisch. Und natürlich die wohl beste Rolle von Robin Williams!