In Teil eins musste sich „Dr. Dolittle“ noch im Großstadtdschungel von San Francisco an seine Begabung mit Tieren sprechen zu können, gewöhnen. Im Sequel der Familienkomödie ist der gute Doktor mittlerweile ein Star, was ihm aber mehr Arbeit einbringt, als im lieb ist.
Seitdem bekannt ist, dass Dr. John Dolittle (Eddie Murphy) die Gabe besitzt, mit Tieren zu reden, ist er ein äußerst gefragter Mann. Aber nicht nur die Medien belagern den Familienvater, sondern vor allem seine zwei- und vierbeinigen Patienten aus dem Tierreich. Die „Vollbeschäftigung“ hat so ihre Tücken. Dolittles Frau Lisa (Kristen Wilson) fühlt sich vernachlässigt, und die älteste Tochter Charisse (Raven-Symone) bringt ihren ersten Freund, Ex-Pizza-Boy Eric (Lil’ Zane), mit nach Haus, was bei Dolittle nur Unbehagen auslöst. Ein Hilferuf lenkt alle von dem Durcheinander ab. Dr. Dolittle soll verhindern, dass der skrupellose Unternehmer Potter (Jeffrey Jones) einen kompletten Wald abholzt. Der Gegenplan: Der Doc muss eine vom Aussterben bedrohte Tierart finden, die in dem Gebiet lebt. Doch das Zielobjekt, die seltene Pazifik-Bärin Ava, ist ganz allein. Dolittle versucht, den eitlen, aber Wildnis-untauglichen Zirkus-Bären Archie auszuwildern. Der Wald kann aber nur unter Naturschutz gestellt werden, wenn das Vorhaben gelingt...
Regisseur Steve Carr will mit seiner harmlosen, aber durchaus amüsanten Familienkomödie niemandem weh tun. „Dr. Dolittle 2“ ist zahm, oft ein bisschen kindisch, aber nie wirklich langweilig. Die Geschichte, mit einer klaren Öko-Botschaft versehen, überfordert die kleineren Zuschauer nicht und versucht, die großen mit Zitaten quer durch die Filmgeschichte bei Laune zu halten. Sei es ein Don Corleone-gleicher Biber, ein Bär, der sich wie Rocky Balboa auf seine Aufgabe vorbereitet oder eine Tauben-Armada, die Angriffswellen wie in Hitchcocks „Die Vögel“ fliegt. Unbestrittene Stars sind natürlich die animalischen Akteure, die teils durch dressierte Tiere, teils durch Computer- und Puppenanimationen dargestellt werden. Das Konzept, den verschiedenen Arten (deutsche) Dialekte zu verpassen, geht – anders als im Original – nur zeitweise auf. Die Darstellerriege um Eddie Murphy, der sich bis auf einige Ausflüge in diverse Fettnäpfchen zurückhält, wird dazu degradiert, lediglich die Handlung in Gang zu halten.
Bei aller Harmlosigkeit hat Steve Carr doch sein Ziel erreicht, einen netten, kurzweiligen Familienfilm zu inszenieren, der vor allem beim jungen Publikum ankommen und die Erwachsenen nicht mit langen Gesichtern zurücklassen wird.