Elvis und John F. Kennedy leben noch. In einem Altersheim. Dort müssen sie gegen eine Mumie kämpfen, welche die Seelen der Alten frisst. Klingt verrückt? Ist auch so! Irgendwie wollte ich mir diesen Film ja eine ganze Weile lang nicht ansehen. Woran das lag weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall musste ich es dann aber mal tun, nicht zuletzt weil ich Fan von Bruce Campbell bin. Und eins sei vorweg genommen: Es hat sich gelohnt.
Die Story und überhaupt die Idee von diesem Film ist wirklich verrückt und schräg. Auf so was muss man erstmal kommen! Das bringt aber schon mal den Pluspunkt Originalität. Das hier Gesehene ist wirklich originell und einzigartig. Wer bei der Handlung denkt, es handle sich um eine stumpfe Horrorkomödie, der hat allerdings unrecht. "Bubba Ho-Tep" ist zwar eine Horrorkomödie aber auch noch einiges mehr. Der Film kommt mit einer guten Portion Melancholie und Philosophie daher. Sogar einen Tick Sozialkritik, in Bezug auf Umgang mit alten Menschen, könnte man in ihm sehen.
Alles in einem ist "Bubba Ho-Tep" sehr ruhig gehalten und auch so inszeniert. Die Kamerafahrten sind langsam, oftmals bewegt sich die Kamera auch längere Zeit gar nicht. Ein paar Längen kommen so leider auf, doch im Endeffekt halten sich diese in Grenzen. Bruce Campbell hat hier wirklich eine Rolle, die ihm maßgeschneidert zu sein scheint. Er spielt den alten Elvis, zerfressen von Selbstzweifel, wirklich grandios und sehr glaubwürdig. Doch auch sein Mitspieler J.F.K., verkörpert von Ossie Davis, spielt sehr gut. Zusammen geben die beiden ein tolles Gespann ab, welches auch für einige Lacher gut ist. Viele Nebenrollen gibt es nicht zu sehen, doch auch von denen kann sich jeder sehen lassen.
Was diesen Film so besonders macht ist neben der schrägen Story auf jeden Fall der Genremix. Horror, Komödie, etwas Western und dazu eben diese Melancholie und die philosophischen Einschübe. Viele Szenen sind sehr nachdenklich. Das alles fügt sich aber sehr gut zusammen und passt im Endeffekt auch richtig gut zueinander. Ein bisschen Grusel kommt durch die Mumie mit ins Spiel. Diese sieht sehr gut gemacht aus. Was Effekte angeht, so hält sich der Film aber zurück. Blutig wird es so gut wie kaum, doch das ist hier auch nicht weiter von Nöten. Nur das Finale hätte noch etwas packender und spannender ausfallen dürfen.
Fazit: Alles in einem hat mir "Bubba Ho-Tep" ziemlich gut gefallen. Zwar weist der Film in manchen Szenen einige Längen auf, doch das wird durch Originalität und Kreativität wieder wett gemacht. So bleibt ein einzigartiger Film, der gerade durch einen sehr gut aufgelegten Bruce Campbell überzeugen kann. Aber auch in Punkten wie Inszenierung, Dramaturgie und Score kann man nicht meckern. "Bubba Ho-Tep" ist anders und gerade deshalb auch wirklich sehenswert.