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Michael S.
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3,5
Veröffentlicht am 27. März 2018
Hauptdarsteller Eastwood konnte sich nie so richtig vom Italowestern und seinem dadurch geprägten einsamen Fremden lösen. Vielleicht fand er unter anderem deswegen Gefallen an Ciminos Drehbuch, das zusammen mit den großzügigen Landschaftsaufnahmen im Breitbildformat den amerikanischen Westen feiert - obwohl wenn die unberührten Landschaften oftmals Großstädten und Highways gewichen sind.
Offiziell geht das Ganze als Action-Gaunerkomödie durch, auch wenn sich entsprechende Filme in den Siebzigern noch deutlich mehr Zeit lassen konnten, als es ein Verteter dieses Genres heute tun müsste. Immerhin gibt es zwischen dem amüsant anzusehenden Bankraub und einem entscheidenden Twist am Ende des Films genug Zeit, um sich mit den beiden Hauptfiguren anzufreunden. Während Clint Eastwood weitgehend das tut, was man von ihm kennt, ist es vor allem der hier noch sehr junge Jeff Bridges (noch ganz ohne Vollbart), der die nötige Energie beisteuert.
Sein Lightfoot fordert die alte Riege der Verbrecher heraus und zeigt Thunderbolt ganz nebenbei, dass ein guter Kumpel an der Seite nicht das schlechteste sein muss. Ein paar angenehm schräge Drehbuchideen (Stichwort: Karnickel) peppen das Roadmovie zusätzlich auf und sorgen auch über vierzig Jahre nach der Erstaufführung noch für unterhaltsame zwei Stunden, bevor der Film melancholisch zuende geht. Denn den beiden, in der Regel gut harmonierenden Figuren gelingt bei weitem nicht alles so geplant.
Melancholisch-witzige Verliererstory. Das Skript stammt von Michael Cimino ("Die durch die Hölle gehen"), der auf Drängen von Produzent Eastwood hier auch sein Regiedebüt gab. Oscarnominierung für den noch jungen Jeff Bridges!