In ganz Berlin gibt`s scheinbar nur eine Villa, oder die gehört einem der Produzenten, lohnt sich ja Film-Sets zu vermieten. Auf alle Fälle kennt man „die Villa im Grunewald“ mittlerweile aus zahlreichen anderen deutschen (Berliner) Produktionen („Betonrausch“ usw.), und genau so, geht es mir auch mit dem Film. Ob Geburtstage, Familienfeiern, Spieleabende, was auch immer…, irgendwann- natürlich nur nach ein, zwei Gläsern Wein, eine falsche Bemerkung, eine falsche Geste, ein vermeintlich falscher neuer Partner- und schon treten nach und nach lange schwelende Konflikte an die Oberfläche, und dann…, dann kann die gestandene deutsche Schauspiel-Elite zeigen, was sie auf den Kasten hat und was an den meist mittelklassigen Drehbüchern noch zu retten ist. Auch bei „Spieleabend“ gelingt das so gut wie gar nicht. Der Film versinkt kontinuierlich in Belanglosigkeiten und Klischees. Edin Hasanovic (Kumpel Alex) muss mal wieder einen Vogel fangen, hat ja schon in „Trauzeugen“ nicht geklappt, allerdings bringt er mit nur zwei Sätzen auf`n Punkt, was viele (Männer) denken: „dann hau ihn aber aufs Maul…, dann hau ihn aber sehr bald aufs Maul!“ Die Einfallslosigkeit des Drehbuchautors mündet dann in einem „Ugandor-Kostüm“ und in einem Tischtennisball, der zwischen den Arschbacken von Stephan Luca (Mat) stecken bleibt. Am Ende ist überall (!) wieder Friede, Freude, Eierkuchen, weil die Welt ja so ist. Das ist natürlich Quatsch, die Welt ist nicht so und Berlins Straßen (schon gar nicht um den Zoo herum) sind nachts auch nicht so menschenleer.
Fazit. Nein, totaler Flop würde ich jetzt nicht sagen, dafür sind die Schauspieler einfach zu gut, aber ich bedanke mich mal wieder bei Netflix, dem Kinogeld hätte ich nachgeweint!