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    Das Netz der 1000 Augen
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    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 15. Dezember 2020
    Bei dem deutschen Titel denkt mach gleich an Dr. Mabuse. Leider! Dieser Film, der im Original treffend Das Geheimnis heißt, hat mit Dr. M. soviel zu tun wie Manitu mit Malibu. Dabei ist es Robert Enricos gelungenster Film aus den 70er Jahren und ein Paradebeispiel für den Paranoia Thriller.
    Der geflohene Sträfling David (Jean-Louis Trintignant) findet Unterschlupf bei Julia (Marlène Jobert) und Thomas († Philippe Noiret) in der Einsamkeit der Cevennen. Beide Eheleute sind echte Aussteiger, äußerst sympathisch und stellen keine Fragen. Ja mehr noch, in den Gesprächen mit David sagen sie immer die Wahrheit. Übertriebene Ehrlichkeit wird ein Kennzeichen dieser Dreierbeziehung.
    Jede der involvierten Personen verändert sich und hält das Beziehungsdreieck in der Schwebe. Welches Geheimnis (Originaltitel!) David kennt, erfahren wir nie. Vielmehr schlägt das Pendel bezüglich seiner Person zwischen Geisteskrankheit, politisch Verfolgtem oder Widerstandskämpfer bzw. Spion hin und her. Das kann man einerseits zwischen den Zeilen der Dialoge herauslesen, andererseits lassen sich alle drei Kriterien
    aus dem Umfeld heraus erklären: Armee Einsatz mit Panzern und Blendbomben, Nachrichtenformate, die Davids Haltung charakterisieren. ‘Er ist ganz normal, nur wenn er in Bedrängnis gerät, tötet er.‘ All das wird vermischt mit Handlungsabläufen, die weitere Optionen zulassen. So erscheint David mal gefährlich, mal erliegen Thomas und Julia seinem Charme. Sie schläft sogar mit ihm, Thomas findet das ganz normal. Der Showdown liegt in den Dünen von Mimizan mit einem letzten Schwenk auf Julias Bruder Claude (Jean-Francois Adam). Ihm hatte Julia heimlich geschrieben und so hat sich Claude an die Spionageabwehr gewandt. Die erscheint und beseitigt alle möglichen Mitwisser. Alle! Egal ob schuldig oder unschuldig. Politische Kontakte können von freundschaftlich bis zu tödlich reichen.
    Und wenn die Staatsmacht im Sinne der Staatsraison zuschlägt, bleibt kein Auge trocken.
    Drum kann man über den Schluss diskutieren. Großartiges Kino!
    Christian Alexander Z.
    Christian Alexander Z.

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    5,0
    Veröffentlicht am 2. Januar 2021
    Höchste Filmkunst aus Frankreich und Italien. ...und Italien, da der Soundtrack genauso atemberaubend ist wie der Film selbst. 1974, es muss auch die Zeit gewesenen sein, die solche Kunstwerke gleich reihenweise entstehen lies. Story, Spannungsverlauf, Schauspieler und sogar Bild- und Tontechnik, alles super gut. Freuen Sie sich auf diesen Genuss.
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