Leichtigkeit.
dieses wort ist mir beim ansehen dieses films irgendwie in den sinn gekommen. keine ahnung, wieso. auf mich wirkte der film leicht und locker. was man vorher nur schwer glauben kann. eine familie aus dem iran wandert in die USA aus und dann? ja nee, is klar, der hundertste film über so einen culture-clash wegen alter tradition und moderner westen und so. dauernd nur konflikte wegen heimatlicher tradition vs. moderner westen? braucht kein mensch.
gute nachricht: passiert so gut wie gar nicht.
aber ich habe ja noch nicht mal angefangen.
und los geht´s:
auswandern iran > USA, neue kultur, der vater war arzt wird aber krank, jemand anderes muss geld verdienen und als migrant ist es auf dem arbeitsmarkt immer schwer, konflikt mutter-tochter, es gibt viele rückblenden in die kindheit der protagonistin, man weiss stellenweise nicht mehr, in welcher zeit man sich befindet, und die protagonistin mit einer sehr traditionellen iranischen familie ist übrigens lesbisch.
habt ihr schon genug?
keine sorge, einen hab ich noch, denn die lesbische frau wird irgendwann schwanger, weil sie einmal (warum auch immer) sex mit einem mann hatte, welcher aber sowas ähnliches wie ein brotloser künstler und damit alles andere als der traum-schwiegersohn ist.
mit eh schon genug komplikationen wird die lesbische tochter einer traditionellen iranischen familie schwanger.
sowas kann man sich ja gar nicht ausdenken.
erneut die gute nachricht:
diese dadurch quasi heraufbeschworenen konflikte gibt es gar nicht.
der film ist leicht und locker.
irgendwie kriegt die familie es hin, einfach ohne große probleme ein normales leben zu leben.
das plätschert alles so vor sich hin, die kindheit der tochter, der tochter<>mutter konflikt, die schwangerschaft und das kranke herz des vaters, das taucht alles mal in keiner bestimmten reihenfolge auf. mal das eine, mal das andere. nichts davon wird einem wie ein nasser waschlappen ins gesicht geklatscht.
was das problem dieses films ist.
nach über einer stunde hatte ich immernoch keine ahnung, worum es in diesem film denn hauptsächlich gehen soll.
es geht halt um mehrere sachen gleichzeitig, aber um keine so richtig hauptsächlich.
am anfang macht der film echt spaß, wenn pop musik in den iran geschmuggelt wird, aber irgendwann vermisst man ein haupt-thema, worum es in dem film gehen soll. es geht nur um eine familie beim bewältigen ihrer alltagsprobleme, sofern man eine lesbische schwangere tochter als ´alltag´ bezeichnen kann. die spannungskurve flacht zum ende hin halt etwas ab, es gibt kein riesen finale mit ganz viel brimborium oder so. nur so´ne art familientreffen. wenn man bezüglich der etwas abfallenden spannungskurve zum ende hin vorgewarnt ist, kann der film aber spaß machen.