"Alien: Romulus" von Fede Alvarez war nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Nachdem ich "Alien: Covenant" gesehen und für eine cineastische Vollkatastrophe befunden hatte, waren meine Erwartungen an einen weiteren Alien-Film entsprechend niedrig. Und siehe da, so schlecht war er gar nicht. Tatsächlich fängt der Film atmosphärisch sehr stark an und entfaltet schnell Spannung. Sobald die Aliens auftauchen, wird es außerdem sehr actionreich. Die spannendsten Szenen sind aber immer noch die, wo man die Monster nicht direkt sieht, aber weiß, dass sie da sind. Irgendwo. Und jederzeit hervorspringen und die Figuren töten können. Irgendwann.
Die Figuren sind allerdings sehr blass und eindimensional geraten. Mein Eindruck war: die Menschen in der Geschichte sind nur Mittel zum Zweck und dienen sozusagen als Alien-Futter. Am interessantesten war die Figur des Andy, einem Androiden, der dazu programmiert wurde, Rain, die Tochter seines Erbauers, zu schützen, die mit an Bord des Schiffes ist. Als er einen neuen Chip eingesetzt bekommt, den Rain bei einem scheinbar toten Androiden der Raumstation gefunden hat, verändert er sich plötzlich - und das ist ziemlich spannend. Gegen Ende lässt diese Spannung aber wieder nach. Der Schluss ist dann auch unnötig in die Länge gezogen und kommt ohne große Überraschungen aus.
Einmal mehr habe ich mich gewundert, wie dumm sich die Menschen in einem Alien-Film verhalten. Das grenzte ja in Covenant schon an freiwilliger Selbstzerstörung. Und hier fängt der Film wieder damit an, dass die Leute irgendein Dingsbums aus dem Weltraum fischen und aufschneiden. Tja, und dann nimmt das Unglück seinen Lauf. Ach nee? Das hätte ich denen auch gleich sagen können, dass das eine furchtbare Idee ist. Na ja.
Fazit: Das kann man sich schon angucken, wenn man seine Erwartungen nicht allzu hoch schraubt.