Ein herrlich schräges, kunterbunt-lustvolles Spiel mit dem Genre des Agentenfilms.
Wer in den ersten Filmminuten einen derart sinnlichen, zugleich lauten und explosionsartigen Genre-Cocktail des Agentenfilms serviert, der setzt ein Ausrufezeichen und muss in Folge liefern. Genau das gelingt Matthew Vaughn - und wie!
Denn hier gibt es einerseits alles, auf was wir uns bei einem Agentenfilm freuen:
Jede Menge überzeichnete Action & Explosionen. Gegenseitiges Bespitzeln, Abhören und Belauern. Verdeckte Operationen im Kampf gegen übermächtige Verbrecherorganisationen. Ständige Täuschung und Vertuschung, Fragen der Identität sowie
Zweifel am eigenen Wertesystem. Geheime Orte & Räume in ästhetisch-idyllischem Gewand.
Von alldem jedoch gibt es besonders viel, besonders unvermutet und daher besonders mutig. Zitate im Zitat - außerordentlich quirlig und wundervoll komisch.
Argyle mit James Bond - dem Prototypen des Agentenfilms - zu vergleichen ist allerdings unfair. Und zwar für James Bond. Denn 007 ist einem dermaßen engen Korsett verhaftet, welches Argyle beim fröhlichen Spy-Dance in aller Leichtigkeit wegkicken und sich in munter-glitzernder Exzessivität austoben kann. Argyle darf viel mehr - und tut es auch!