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Riecks-Filmkritiken
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2,5
Veröffentlicht am 17. April 2022
Dokumentationen werden häufig gleichgesetzt mit anstrengenden Arte-Themen, die recht schwer auf dem Magen liegen. Das Regieduo Jennifer Peedom und Joseph Nizeti beweist jedoch, dass dieses Genre so viel mehr zu bieten hat. In RIVER sehen wir die unglaubliche Welt der Flüsse. Dabei folgen wir einem roten Faden, der ebenso mäandert wie die gezeigten Ströme und uns faszinierende Einblicke in unsere Natur gibt. Willem Dafoe führt uns durch eben jene Leitfäden als zurückhaltender, aber einprägsamer Erzähler, dessen Stimme so kraftvoll ist, dass wohl selbst ein vorgelesenes Arztrezept bei ihm voller Spannung stecken würde. Begleitet von wunderbarer orchestraler Musik bietet dieses Werk uns einen Moment der Seelenruhe, in dem wir einfach nur die überragenden und imposanten Bilder genießen können. Zwar handelt es sich bei RIVER nicht um die eine großartige Dokumentation, die jeder gesehen haben muss, doch eine Empfehlung ist dennoch angebracht.
Dokumentation, daher neutrale Bewertung
Die gesamte Kritik gibt es auf riecks-filmkritiken.de/river
Der künstlerische Dokumentarfilm schafft eine tiefgründige filmische und musikalische Reflexion darüber, wie Flüsse sowohl die kunstvollen Landschaften unseres Planeten als auch die gesamte menschliche Existenz geformt haben. Es ist auch kein Film, der in die üblichen Filmkategorien in Bezug auf Stil, Form und Genre passt, sondern ist ein orchestraler Konzertfilm, eine Ode an die Natur und eine Nacherzählung der Geschichte der Flüsse und der menschlichen Zivilisation. Das Australian Chamber Orchestra untermalt die Geschichte mit Originalkompositionen von Richard Tognetti, vereint mit dem indigenen Musiker William Barton. Alles in allem eine wundervolle, beeindruckende, authentische und nicht zuletzt auch poetische Geschichte mit traumhaft schönen Natur- und Unterwasseraufnahmen. Und einem perfekt dazu abgestimmten Soundtrack aus dem Klassik-Genre. Es ist aber auch ein Film über die Naturgewalten, über spektakuläre Wasserfälle und liebevolle Tieraufnahmen. Eine einzigartige und poetische Dokumentation, die Lebensadern unseres Planeten verbindet, aber auch ein Film über den Umweltschutz, die Dürre und ums Überleben von Flüssen!
Als Nachfolger der Doku "Mountain" folgt nun das Naturschauspiel "River" (und zweiter Teil einer geplanten Trilogie): das Wasser als Lebensader sowohl des Planeten als auch der Menschen. Gedreht wurden Flüsse und Wasserfälle in 39 Ländern aller Kontinente (Aufzählung siehe unten), und der Film zielt auf unserer wichtigstes Lebenselexir und die stärkste Kraft: das Wasser. River ist auch gedacht als Warnhinweis, dass wir uns unserer eigenen Lebensgrundlage berauben, denn - wie hinlänglich bekannt - bewerkstelligen wir das effektiv und effizient.
Unterlegt wurden die Bilder, die an die Schönheit der Natur und den Schrecken ihrer Verwüstung zugleich erinnern, mit Klassikern wie Bach oder Debussy bis zu heutiger sphärischer Musik von Greenwood / Radiohead und eigens komponierten Sequenzen, eingespielt vom Australian Chamber Orchestra. Der Film ist deklariert als kein herkömmlicher Dokumentarfilm, sondern vielmehr als orchestraler Konzertfilm. Passenderweise ist auch eine live-Tournee mit Konzert während der Filmvorführung geplant.
Wenn es das ist, was beabsichtigt wurde, ist das Ziel erreicht. Tatsächlich ist der Eindruck in etwa so, als blätterte man in einem überdimensionierten Geo-Heft. Die Bilder sind von lupenreiner Ästhetik - kein Wunder: die Natur gibt das her. Allerdings schien mir das Projekt von den ersten Einstellungen an allzusehr von Eitelkeit geprägt: in schwarzweiß-Bildern sehen wir eingangs, wie sich das Orchester einstimmt, der Sprecher vors Mikrofon tritt, bevor die Schau losgeht. Mit den unterlegten üblichen musikalischen Verdächtigen wird eine wohlig-dösige Stimmung mit Tendenz zur Langeweile erzeugt. Womit das politische Anliegen bald deutlich in den Hintergrund rückt. Der inzwischen fast schon inflationäre Gebrauch von Drohnen-Kameras wirkt in diesem Fall eher hilflos, da die Fahrten nicht selten eine kleine Leistungsschau bieten, die mehr Selbstzweck zu sein scheinen als dramatisches Handwerk.
Bilder von den Flüssen dieser Erde in spektakulären Bildern, unterlegt mit Musik aus dem Convenience Repertoire. Auf großer Leinwand zwar wirkungsvoll, allerdings nicht wirklich innovativ.