Kurz bevor dem seit über einem Jahrzehnt mit seiner Frau und den zwei Kindern in den USA lebenden Journalisten und Dokumentarfilmer Silverio Gama (Daniel Giménez Cacho) als erstem Mexikaner ein renommierter Medienpreis verliehen werden soll, weilt er noch mal für einige Tage in seiner Geburtsstadt Mexiko-City. Hier will er seine Dankesrede vorbereiten und soll einem alten Kollegen ein Interview geben. Doch vor allem fängt er an, sich an die Zeit dort zu erinnern. Nach und nach verschwimmen Gegenwart, diese Erinnerungen, sein jüngstes Filmprojekt und seine neuesten Träume. Was eine einfache Reise sein sollte, wird so zur existenzialistischen Frage, was es in der heutigen Zeit bedeutet, ein Mensch zu sein.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten
Nicht das nächste "Roma"
Von Björn Becher
Nach mehreren Megahits in den USA konnte „Gravity“-Mastermind Alfonso Cuarón mit dem Geld von Streamingdienst Netflix endlich wieder ein Herzensprojekt in seiner Heimat Mexiko realisieren. „Roma“ feierte dann 2018 bei den Filmfestspielen von Venedig seine Premiere und avancierte zum großen Prestigeprojekt bei den Oscars. Nun wiederholt sich die Geschichte mit Cuaróns gutem Kumpel Alejandro G. Iñárritu, der nach den zwei Regie-Oscar-Siegen für „Birdman“ und „The Revenant“ ebenfalls mit der finanziellen Unterstützung von Netflix wieder in seiner mexikanischen Heimat dreht. Auch „Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten“ feiert in Venedig seine Premiere als Auftakt einer sicherlich groß angelegten Oscar-Kampagne (Netflix zeigt den Film dafür sogar einen Monat lang im Kino, bevor er auf der eigenen Plattform landet). Aber so viele – oberflächliche – Gemeinsamkeiten es zwischen
LAND DER BEGRENZTEN MÖGLICHKEITEN
Die Welt ist am Arsch. Mit diesen Worten will das Baby wieder zurück in den Schoß seiner Mutter. Mateo wird nie seinen ersten Geburtstag erleben – der Tod des Neugeborenen wird als Trauerkloß dem Protagonisten Silverio andauernd vor die Füße rollen. Mit surrealen Szenen wie diese, wenn die meterlange Nabelschnur die Mutter nicht gehen lässt und wenn das Neugeborene zurück in die Vagina dringt, beginnt ...
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Thomas Z.
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4,5
Veröffentlicht am 2. Januar 2023
"Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten", der neueste Film von Alejandro Gonzáles Iñárritu wird einmal mehr die Gemüter spalten.
Vorausschicken muss ich, dass mich Werke wie "Babel", "Biutiful", "21 Gramm" und "Birdman" nachhaltig beeindruckt haben, und ich Iñárritu für einen großartigen Regisseur halte.
Der Totalverriss in der "Filmanalyse" von Wolfgang M. Schmitt, den ich auch sehr schätze, hat mich dann sehr neugierig ...
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