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    Kimi
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    2,9
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    11.047 Follower 4.944 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 4. Januar 2024
    Wir halten fest: Alexa ist böse. In diesem Film heißt sie zwar Kimi, aber die Nummer ist als Warung vor entsprechenden Geräten zu verstehen. Obendrein ist es ein interessantes Aushängeschild für Zoe Kravitz. Viele Szenen sind sehr still und die meiste Zeit ist sie alleine in einer Wohnung zu sehen, trotzdem gibt sie die introvertierte Heldin so, daß man gerne dranbleibt. Die weitere Thrillerstory ist dabei allerdings nur standard und durch das überschaubare Umfeld wirkt der Film auch relativ klein. Aber trotzdem: derartig „begrenzte“ Thriller haben ihren Reiz.

    Fazit: Kurzweilig und mit spannender Grundthematik, aber wenig Schauwerten!
    Andreas S.
    Andreas S.

    8 Follower 170 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 29. Oktober 2022
    Angela leidet an einer Angststörung. Sie kann ihre Wohnung nicht verlassen. Agoraphobie aufgrund eines traumatischen Erlebnisses. Sie arbeitet ausschließlich von zu Hause. Für das High Tech Unternehmen Amygdala optimiert sie einen Sprach-Assistenten namens Kimi, ein fiktives Pendant zu Amazons Alexa. Ihr Liebhaber kommt zu ihr. Ausgehen kommt für Angela nicht infrage. Selbst Zahnbehandlungen lässt sie online durchführen. Beruhigungstabletten gehören zu ihrem täglichen Begleitern. Flüchtige Kontakte zur Außenwelt erlebt sie nur am Fenster ihres Appartments durch das sie das Treiben auf der Straße oder in anderen Wohnungen beobachtet.
    Angela überprüft anonymisierte Sprach-Eingaben, die Kimi nicht richtig verstanden hat, um durch manuelle Eingabe ins System den Sprachschatz des Sprach-Assistenten zu erweitern. Eines Tages wird sie Zeuge eines Mordes. Kimi wurde anscheinend von einem Mordopfer auf Aufnahme geschaltet und hat die Ereignisse aufgezeichnet, deren Mitschnitt Angela nun mitanhören muss. Sie meldet die Vorfälle ihrer Firma. Doch die Leute in den Führungsetagen von Amygdala verhalten sich komisch. Haben die Herrschaften etwas zu vertuschen? Angela verlässt unter großen psychischem Druck erstmals seit langer Zeit ihre Wohnung und ermittelt auf eigene Faust. Sie ist die einzige Zeugin und will helfen. Ihre Schnüffelei hat fatale Konsequenzen.

    Kimi ist kompaktes Action-Kino. Mir kommt es so vor, als hätte Steven Soderbergh einen sehr viel längeren Film gedreht und sich nach Abschluss der Dreharbeiten daran gemacht, ausnahmslos alle an sich überflüssigen Szenen und Dialoge aus Kimi herauszuschneiden, um die Erzählung auf das absolut Wesentliche zu reduzieren. Und das ist wirklich perfekt gelungen. Die Essenz der Geschichte, die leicht auf knapp zwei Stunden Laufzeit hätte kommen können, ist genau das, was der Zuschauer sehen will. Wie oft sitzt man im Kino und wünscht sich, die Inszenierung wütde endlich auf den Punkt kommen, anstatt sich in letztlich unwichtigen und viel zu langgezogenen Sequenzen zu verlieren. Kimi macht diesen Fehler nicht. Soderbergh macht aus einer kleinen, dreckigen Kriminalgeschichte kein Epos ungeahnten Ausmaßes mit künstlichem Tiefgang, sondern bleibt ganz nah dran am Kern der Geschichte. Eindrucksvoll.

    Zoe Kravitz ist mal wieder beeindruckend. Sie spielt die agoraphobische Angela einfach großartig. Angela ist eine super-toughe junge Frau, ein weiblicher Vulkan mit blauen Haaren, eine Frau, die sich selbst von ihren Angsstörungen nicht besiegen lässt. Das bekommen ein paar Sackgesichter schmerzhaft zu spüren.

    Der Film ist top. Kurz und knackig und trotzdem voller kleiner Botschaften, die nachdenklich stimmen. Agoraphobie als Sinnbild und Folge der Corona-Zeiten. Ausufernder High Tech Wahnsinn, wo man hinschaut. Datenschutz als Illusion, die dem an sich entmündigten User vorgegaukelt wird. Natürlich kann man alles hacken. Dazu gefällt Kimi durchaus als moderne Variante zu Hitchcocks Klassiker „ Das Fenster zum Hof“. Die gute alte Nagelpistole kann auch was und lässt uns ahnen, dass Soderbergh uns am Ende sagen will, daß man die alten Werkzeuge nicht komplett vernachlässigen sollte, weil die auch richtig was können. Die Mischung macht es.
    FILMGENUSS
    FILMGENUSS

    711 Follower 942 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 12. März 2022
    DER GUTE GEIST DES HAUSES
    von Michael Grünwald / filmgenuss.com

    Allein zuhause und Zeugin oder Zeuge eines Verbrechens: eine seit Alfred Hitchcock gern arrangierte Ausgangssituation für Thriller aller Art, die dem Suspense des Altmeisters nacheifern wollen. Da kann man mit den Augen rollen, weil schon wieder Hitchcock, aber da bleibt nichts anderes übrig als den Tatsachen ins Auge zu sehen: bis dato ist selbiger in diesem Genre immer noch unerreicht. Das Fenster zum Hof ist und bleibt Vorbild für ganze Generationen, darunter auch Filmemachern, die gar nicht so genau wissen, wie man mit solchen Versatzstücken umgeht. Wie zum Beispiel Joe Wright, von dem wir besseres gewohnt sind als die konfuse Housesitter-Psychose The Woman in the Window – gebeugtes Beispiel einer vom Ehrgeiz geblendeten Fehleinschätzung für das richtige Gespür. Steven Soderbergh variiert das Grundthema da schon etwas mehr, allerdings scheint es bei diesem ehemals bemerkenswerten Eigenbrötler mittlerweile so, als würde jede noch so in den Sinn gekommene Idee gleich für einen ganzen Film reichen. Immer wieder erstaunlich, wie schnell sich Soderbergh für starbesetzte Schnellschüsse stets sein Budget sichert. Allerdings scheint er in allen Genres daheim, von der Komödie über Politisches bis zum Horror, da gibt’s nichts, was nicht auch sein darf. Sogar Science-Fiction, siehe Solaris. Und jetzt eben auch Kimi. Ein kleines, gehetztes Thrillerfilmchen, welches das Glück hat, eine toughe Zoë Kravitz ins gefährliche Spiel zu setzen, die trotz massiver Neurosen zur Heldin des Tages wird.

    Soderbergh scheint zu wissen, dass sein unausgegorener Rohentwurf einer in naher Zukunft angesiedelten High-Tech-Hasenjagd mit seinem Star steht und fällt. Viel Verantwortung für die zierliche Mittdreißigerin, die im komplementären Casual-Outfit, passend zu ihren blauen Haaren, aus einer gewissen Defensive heraus irgendwelchen Finsterlingen das Handwerk legt. Dabei ist in dieser Zukunft, in der Corona immer noch das Zepter schwingt und die KI Alexa nur noch in den technischen Almanachen zu finden ist, der neue Sprachassistent eben Kimi. Einer, der von Menschen vor dem Monitor tagtäglich um Begrifflichkeiten ergänzt wird. Ein Techno-Ding, das lernt. Für diesen agilen Benefit jobbt die agoraphobische Angela von zuhause aus, beobachtet Parteien vis a vis und hält Kontakt zu einer sexuellen Bekanntschaft, ebenfalls von gegenüber. Diese Routine würde so weitergehen, wäre da nicht ein spitzer Schrei auf einem der User-Tracks. Hier scheint ein Verbrechen im Gange gewesen zu sein, und Angela forscht nach, ungeachtet der Tatsache, sich dabei selbst in die Nessel zu setzen. Denn wie es scheint, führt der Fall bis in die oberen Kreise der Firma, die Kimi entwickelt hat.

    Zoë Kravitz hat eben erst eine beeindruckend gute Performance als Catwoman hingelegt – das kurze Haar steht ihr ebenso gut wie der Bubikopf. Dabei ist sie hier die verschreckte, soziopathische Computermaus, die über sich hinauswachsen muss wie Feivel, der Mäusewanderer. Ganz anders in The Batman. Zwei Rollen also, die zeigen, wie wandelbar Kravitz sein kann. Soderbergh allerdings, der seine Ankündigungen, dieser oder jener sei sein letzter Film, in den Wind geblasen hat, belässt um Kravitz‘ Rolle herum vieles in skizzenhaftem Zustand. Der von David Koepp ersonnene Kriminalfall weitet sich zwar aus, verlässt aber den Weg der Suspense und wird zum beliebigen Schnellschuss, der das Besondere schnell verspielt. Jedenfalls legt Kravitz mehr Pepp in ihrer Rolle als Amy Adams, und die Erkenntnis, smarte Assistenten auch zum Selbstschutz einzusetzen, mögen Alexa und Co wohl neugierig machen.
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