Ein Film über ein Theaterstück, über eine Aufführung und ihre Entstehung.
Ähm, okay, das klingt jetzt ein bisschen langweilig - und eigentlich ist es auch nur die Rahmenhandlung für die eigentliche Geschichte.
Irgendwo im US-Nirgendwo, in den 50ern. Vor tausenden Jahren ist in einen Ort ein Asteroid eingeschlagen, und deshalb heißt dieser Ort Asteroid City.
In die Wüstenstadt reisen nun diverse Schüler mit ihren Eltern und Lehrern. Denn dort findet der Junior-Stargazer-Kongress statt, wo die Schüler ihre neuesten Erfindungen vorstellen.
Doch mitten im Wettbewerb kommt es zu einem Zwischenfall - ein Raumschiff fliegt über Asteroid City. Ein Alien will sich eben jenen Asteroid holen.
Das Militär sperrt den Ort daraufhin ab - keiner kommt mehr raus, keiner kommt mehr rein.
Klingt irgendwie gaga, und das ist es auch - im absolut positiven Sinn. Wes Andersons Film "Asteroid City" sprüht nur so von Einfallsreichtum, Witz und sehenswerten Momenten.
Der Film überzeugt auf vielen Ebenen. Die Geschichte ist abgedreht und skurril. Alles ist irgendwie skurril. Der Ort, der absolut überzeichnet ist. Schlicht und grell gleichzeitig. Allein in diesen Kulissen gibt es viel zu entdecken. Wenn sich zwei Menschen aus den Fenster winziger Häuschen heraus unterhalten, dann hat das allein schon Witz. Wie überhaupt in jeder Szene viel Arbeit und viel Herzblut steckt. Immer passiert irgendwas im Hintergrund, in jeder Szene gibt es interessante Details zu entdecken. Von der Kamera ideenreich eingefangen. Hinzu kommt Wortwitz, der offenbar gut synchronisiert worden ist - dazu hohe Schauspielkunst zwischen gekonnter Slapstick und Ernsthaftigkeit. Beiläufige Blicke, Grimassen, seltsame Bewegungen - da ist alles auf den Punkt.
Man könnte meinen, der Film sei vollkommen überladen an Eindrücken - aber gerade das macht wahnsinnig viel Spaß.
Da ist es auch nicht so dramatisch, dass die Theater-Rahmenhandlung ein bisschen abfällt - aber auch das ist so nerdig, dass man die Szenen dennoch gut mitnehmen kann.
Mit dabei sind Tom Hanks, Scarlett Johansson, Willem Dafoe, Tilda Swinton, Edward Norton und viele mehr - manche Stars huschen quasi nur einmal durchs Bild.
Auch ist dieser Film übrigens ganz klar fürs Kino gemacht. In der Größe und Breite ist so viel zu entdecken, das funktioniert nur auf der Leinwand, auf der man die Blicke schweifen lassen kann.