Völlige Ga-Ga Science Fiction Komödie von Ivan Reitman. Ein Meteorit schlägt irgendwo in Arizona ein. In Windeseile entwickeln sich aus Kleinstorganismen, die den Meteorit bevölkern, zunächst kleine Würmer, dann irgendwelche lustigen Minimonster, dann Flugsaurier, später blaue Primaten und schliesslich ein Megamonster, das sich von Feuer nährt - natürlich dürfen auch die US-Army Holzköpfe wild mit Napalm Feuer zündeln - und schon bald nicht nur Arizona sondern die ganze Welt bedrohen könnte.
Der Film dreht einfach völlig losgelöst und abgedreht alles an Science Fiction durch die Mangel, was am Ende des letzten Jahrhunderts gerade so angesagt war.
Da ist erstmal David Duchovny, der hier genüsslich als desillusionierter Proffessor Ira Kane sein Image als Akte X FBI Agent Fox Mulder durch den Kakao ziehen lässt. Herrlich wie er hier mit seinem typisch lakonischen Gesichtsausdruck, der ihn in der Fernsehserie weltberühmt gemacht hat, selbst den größten Schwachsinn todernst und unerschrocken untersucht und fast schon etwas belustigt kommentiert.
An Duchovnys Seite spielt Juliette Moore als kühle Wissenschaftlerin Reed. Bestimmt nicht zufällig gleicht sie Gillian Anderson, die FBI-Agentin Dana Scully in den X-Akten spielt, fast bis aufs Haar. Und irgendwann gibt es dann in Evolution den ersten Kuss zwischen Kane und Reed stellvertretend für einen Kuss zwischen Mulder und Scully, eine Szene, auf welche die Fans der X-Akten ein Jahrzehnt lang vergeblich gewartet haben. Köstlich.
Dann wäre dann noch Orlando Jones als Hilfsproffessor Block. Er spielt seine Rolle als schwarz gewordener Jeff Goldblum mit Eddie Murphy Anleihen. Sicherlich auch keine Zufallsbesetzung, zumalen ja auch Jurrassic Park, bei dem Goldblum eine Hauptrolle spielte, in Evolution gleich mit aufs Korn genommen wird.
Und natürlich Dan Akroyd als herrlich schräger Gouvernour von Arizona, der sich selbst und das überdreht selbstsichere „Hans Dampf in allen Gassen-Image“ Auftreten amerikanischer Politiker herrlich süffisant persifliert. Auch kein Zufall, dass Regisseur Ivan Reitman sich hier seinen Top-Star aus Ghostbusters an Bord geholt hat. Die Anleihen zu Reitmans eigenem Block (Ghost) Buster sind ja auch unübersehbar.
Der Film ist einfach nur köstlich. Manchmal extrem nah an doch zu albernem Klamauk, aber eben nur nah dran. So bleibt es immer bei einem Grinsen statt Augenrollen und Fremdschämen. Es ist halt eine kunterbunte Science Fiction Parodie die überraschender Weise auch heute nach 20 Jahren noch Spass macht.
Und wenn dann am Ende das Mega-Monster durch tonnenweise Head and Shoulders Shampoo, dessen Hauptbestandteil das zufällig entdeckte Monster-Gegenmittel Selensulfid enthält, in die Knie gezwungen wird, setzt das dem grotesken Treiben die Krone auf.
Der Streifen ist ein sehr schräger Spass, der aber bei mir ganz gut angekommen ist. Sehr unterhaltsam. Wird zwar nicht ewig lange nachhallen, macht aber während der quietschvergnügten Achterbahnfahrt durch die Science Fiction Szenarien des späten letzten Jahrhunderts absolut Bock. Prima.