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    Stadt, Land, Kuss
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Stadt, Land, Kuss
    Von Carsten Baumgardt

    Mit Warren Beatty - Hollywoods größter Frauenheld vergangener Tage - treffend besetzt, ist Peter Chelsoms „Stadt, Land, Kuss“, eine amüsante Komödien-Farce um Ehebruch und Affären.

    Eigentlich ist der Star-Architekt Porter Stoddard (Beatty) ein vorbildlicher Ehemann, der kurz vor seinem 25. Hochzeitstag mit Frau Ellie (Diane Keaton) steht. Erste Risse bekommt die Idylle, als Stoddards bester Freund Griffin (Garry Shandling) bei einem Seitensprung erwischt wird. Danach sollte nichts mehr sein, wie es vorher einmal war. Griffins Gattin Mona (Goldie Hawn) ist außer sich vor Wut, die Scheidung bereits eingereicht. Immer noch steht Porter als moralischer Held da, obwohl er es streng genommen gar nicht mehr ist. Unbemerkt von allen geht er eine Beziehung mit der etwas sonderbaren Cellistin Alex (Nastassja Kinski) ein. Als Porter auch noch eine Affäre mit Griffins Frau Mona anfängt, ist das Chaos perfekt - aber lange noch nicht komplett. Stoddard stolpert von einer Versuchung (Andie MacDowell) in die nächste (Jenna Elfman aus „Glauben ist alles“)...

    „Stadt, Land, Kuss“ (dämlicher deutscher Verleih-Titel) entstand unter katastrophalen Produktionsbedingungen. Nach fünfmonatigem Dreh überwarf sich Regisseur Peter Chelsom („Hear My Song“) mit den Produzenten, weil sie mit seiner Schnittfassung nicht einverstanden waren. Die Folge: Ein Nachdreh. Die Kosten schwollen auf rund 80 Millionen Dollar an, eine astronomische Summe für eine Komödie. In den USA erlitt die Farce – fast mit Ankündigung - derben kommerziellen Schiffbruch (Einspiel: 7 Mio Dollar). Das lag allerdings eher an verpatztem Marketing mit endlosen Startverschiebungen, als an dem Film selbst. „Town & Country“ ist zwar alles andere als ein Meisterwerk, aber auch gewiss kein filmisches Desaster, sondern eine solide Sommerkomödie, die zudem mit einer beispiellosen Starbesetzung aufwarten kann.

    Die Mischung aus Situationskomik, Slapstick und amüsanten Dialogen funktioniert zunächst recht gut. Doch im letzten Drittel geht der Faden dann etwas verloren. Der Film verliert sich in einzelnen Episoden, gerät aus dem Rhythmus. Das wird aber weitestgehend von dem erlesenen Ensemble aufgefangen. Warren Beatty ist als konfuser Ehebrecher bestens besetzt, und auch seine Mitstreiter bringen den Film schließlich souverän über die Runden. Nette Gastauftritte haben auch Hollywood-Veteran Charlton Heston als durchgedrehter Vater von Andie MacDowell und Jungstar Josh Hartnett („Pearl Harbor“, „The Faculty“) als Beattys Sohn.

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