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4,5
Veröffentlicht am 28. Oktober 2022
Tom Hanks als eiskalter Mafia-Killer. Jude Law als psychopatischer Mafia-Killer. Paul Newman in seiner letzten Kinorolle als irischer Mafia-Pate. Daniel Craig als bitterböser Sohn des Paten. Das ist mal eine Besetzung. Dazu Sam Mendes, der gerade alle erdenklichen Preise für American Beauty eingeheimst hatte, am Regiepult. Das lässt Großartiges erwarten. Und das wurde Road to Perdition dann auch - ein brillanter, in bestechend kühler Atmosphäre fotografierter Rache-Thriller, der im Mafia-Milieu der 1930er Jahre angesiedelt ist.

Die Geschichte ist denkbar einfach. Michael Sullivan (Hanks) arbeitet als Profi-Killer für den irischen Mafia-Paten Tom Rooney (Newman). Eiskalt ohne jegliches Mitgefühl erledigt er seine Arbeit. Leichen pflastern seinen Weg. Jeder hat schließlich einen Job zu erledigen, um die Familie zu ernähren. Er ist halt Killer. Sullivan hat Frau und zwei kleine Jungens.

Als sein älterer Sohn Michael sich im Auto versteckt, um zu sehen, wo Daddy abends hinfährt, um seine Brötchen zu verdienen, nimmt das Drama seinen Lauf. Sullivan fährt mit dem leicht psychotischen Sohn des Paten Rooney zu einem abtrünnigen Mafioso, um ihm die Leviten zu lesen. Aber Rooneys Sohn Connor (Craig) führt böses im Schilde. Aus dem Treffen, bei dem an sich nur mal gesprochen werden sollte, wird ein blutiges Massaker. Michael muss alles mit ansehen.
Es wird gleich klar, dass die Rooneys keine Mitwisser brauchen können. Sullivans Familie muss sterben. Das besorgt Connor höchstselbst, erwischt aber nur Sullivans Frau und seinen jüngeren Sohn Peter.
Was folgt ist ein Rachefeldzug, bei dem es keine Gewinner geben kann. Sullivan ist unerbittlich. Aber er ist nicht nur Jäger sondern auch Gejagter. Der psychopatische aber verlässliche Mafia-Killer Maguire (Law) wird ihm an die Fersen geheftet.

Sullivan ist ein eiskalter Massenmörder, der seinen Job wie ein überaus loyaler, produktiver und zuverlässiger Fließbandarbeiter erledigt. Er empfindet weder Mitgefühl noch Reue. Wenn das Tagwerk verrichtet ist, geht er nach Hause und genießt im Kreise seiner Familie seinen wohlverdienten Feierabend. Warum sollte man mit diesem Unhold fühlen?
Es war ein überaus geschickter Schachzug von Mendes die Rolle mit Saubermann Tom Hanks zu besetzen. Hanks gelingt es tatsächlich mit melancholischen, selbstverlorenem Blick seinem Charakter ohne jeden Fehltritt ungeahnte Tiefe zu verleihen. Sullivan ist ein Verlorener im System Al Capone, einem System in dem Geschäfte alles sind und ein Menschenleben nichts zählt. Gibt es wirklich Schattierungen im Reich des Bösen? Gibt es sowas wie einen netten Mörder? Hanks schafft es jedenfalls im Handumdrehen, das Publkum auf die Seite Sullivans zu ziehen. Er hat halt eine durch und durch symphatische Ausstrahlung. Und schon fiebert man mit seinem Lieblings-Bösewicht mit und hofft, dass es nicht so endet, wie es eigentlich enden muss.

Großes Starkino. Spannende, fesselnde, dramatische und tief melancholische Gangsterballade um einen tragischen Chatakter, der alles verloren hat und auf der Straße der Verdammnis verzweifelt versucht, das Einzige zu retten, was ihm geblieben ist, seinen Sohn Michael.
4,0
Veröffentlicht am 17. März 2010
Ich fand den Film wirklich klasse. Im Grunde genau so gut wie der Pate. Gibt hier und da ein paar Dinge die stören. Der Film hätte mich noch etwas mehr packen können. Aber auch ohne das ist das ein sehr guter Film, den man sich auf jedenfall mal anschauen kann. Bildet euch selbst ein Urteil.



8/10
4,0
Veröffentlicht am 14. Dezember 2017
Ein in vielerlei Hinsicht überragender Film. Wir haben Tom Hanks in einer seiner besten Rollen, ebenso überzeugende Nebendarsteller, eine sehr gute Kameraarbeit und eine durchweg tragische Geschichte, die den Zuschauer berührt und emotional mitnimmt. Ab Mitte und gerade gegen Ende dürfte kein Auge trocken bleiben. Es gibt fast nichts zu meckern. Jedoch hat der Film viel zu viele Längen und es fehlt oft an Tempo.
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 23. Dezember 2020
Der neue Film von Sam Mendes („American Beauty“) ist nicht nur ein spannender Mafia-Krimi, sondern vor allem eine Geschichte über Vater-Sohn-Beziehungen. Nicht nur die vordergründige Beziehung von Michael und Mike, auch die Beziehung zwischen Michael und seinem Ziehvater John Rooney die sich durch das eigenmächtige handeln von Rooneys Sohn innerhalb von wenigen Momenten ins Gegenteil verkehrt.

Tom Hanks spielt zwar einen Killer, doch handelt er moralisch absolut nachvollziehbar. So hängt er nicht mehr im Image des Nice-Guy, ist aber auch nicht der Bösewicht. Ganz im Gegensatz der auf ihn angesetzte Auftragskiller Jude Law als Maguire. Jude Law wächst nach seinen vielen Rollen, in denen er den Schönling spielte, mit diesem Film über sich hinaus. Absolut genial geht er seinen Weg bis zum Schluss.


Toller Film, der besonders natürlich durch den grandiosen Cast überzeugt. An der ein oder anderen Stelle passte das Tempo nicht so ganz, aber insgesamt ein sehr spannender Film.
4,5
Veröffentlicht am 1. August 2014
Eine Top 10 der besten Gangster Filme aller Zeiten aufzustellen, sollte eigentlich kein Problem sein.. Da dürfen natürlich allseits bekannte Meisterwerke wie "Der Pater 1+2", "Goodfellas", "Casino" oder auch" Es war einmal in Amerika" nicht fehlen. Doch der 2002 erschienene Gangster Thriller " Road to Perdition" von Oscar Preisträger Sam Mendes("Zeiten des Aufruhr") ist ein mehr als ebenbürdiger Film und sollte in keiner eurer Hitlisten fehlen. Auch braucht er sich vor großen Werken dieses Genres wahrlich nicht zu verstecken. Und das obwohl es sich hier nicht um einen Gangster Film im eigentlichen Sinne handelt, sondern um ein komplexes Vater-Sohn Drama in dessen Gewand!

Tom Hanks("Cloud Atlas") kann eigentlich alles spielen. So schaffte er den schwierigen Spagat von seichter Comedy Kost("Big") ,in denen er überwiegend in den 1980er auftrat, hin zum ernsthaften Charakterdarsteller in den 1990ern. Durch Filme wie "Forrest Gump"(Oscar 1995), "Philladelphia"(Oscar 1994) oder "Der Soldat James Ryan" wurde er zu einem der besten Mimen seiner Generation. Auch 2002 bewies er wieder einmal seine enorme Wandlungsfähigkeit und überraschte als harter Mafia Killer, der ein Unterkühltes Verhältnis zu seinem Sohn hat. Doch nicht nur die Schauspielerische Klasse von Hanks, macht aus diesem Drama etwas ganz besonderes. Es ist die meisterhafte Regie von Sam Mendes, der ein Jahr zuvor mit "American Beauty" den Oscar abgeräumt hat. Er schafft es, mit dunklen, düsteren Bildern das Mafia Milieu der 30er Jahre zu skizzieren. Anders als bei Werken mit ähnlichen Hintergrund ist der Blickwinkel hier allerdings auf einen Mann(Hanks) und seine Familie gerichtet, der das Morden im Auftrag des Mafiabosses John Rooney (großartig Paul Newman) nur wegen dessen Wertschätzung betreibt und um seiner Frau und seien Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. Bei einem simplen Auftrag geht allerdings etwas schief und der Sohn des Mafiapaten ( "James Bond", Daniel Craig) erschießt einen Freund der Familie, den er zusammen mit Michael nur einschüchtern sollte. Da Sullivans Sohn die Tat gesehen hat will Rooney Junior nun dessen gesamte Familie auslöschen. Allerdings sind nur der jüngste Sohn und die Frau zuhause und werden kaltblütig ermordet. Das führt dazu das Vater und Sohn flüchten müssen um in Chicago ein Geschäft mit Al Capone zu machen , um dessen Segen für die Rache zu bekommen. Danach soll Michael bei seiner Tante in Perdition leben. Verfolgt werden die beiden allerdings von einem durchtriebenen Auftragskiller genial: Jude Law (Sherlock Holmes)........

Ungewöhnlich ruhig, ohne große Action oder Schieß Szenen wird die Geschichte einer Vater- Sohn Beziehung in dunklen,fast schon poetischen Bildern erzählt. Die Kameraführung ist nah dran am Geschehen und verleiht dem Film einen fast schon melancholischen Look. Hierfür gab es zu Recht den Oscar. Das Setting des 30er Jahre Chicagos ist Detailgetreu und aufwendig Ausgestattet. Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Das Drehbuch ist ganz auf Hanks Charakter zugeschnitten, er kann sich hier erstmals von einer dunkleren Seite zeigen. Die Dialoge sind nicht zu sehr in die Länge gezogen sondern dienen als Mittel um uns die Beweggründe der handelnden Personen näher zubringen. Im Mittelpunkt steht immer wieder die Beziehung von Sullivan zu seinem Sohn . Die Geschäfte der Mafia laufen eher im Hintergrund ab. Zwei prägnante Szenen steche während des Films hervor.
Im strömenden Regen gelingt es Sullivan die Bodyguards von Rooney Senior auszuschalten und ihn zu töten. Das ist nicht nur optisch ein absolutes Highlight, sondern auch emotional, den der Mafia Pate war wie ein Vater für Ihn und dessen Tod fällt ihm nicht leicht. Auch das Ende des Films ist pessimistisch und dunkel. In Perdition angekommen wartet im Haus der Tante, das am Meer liegt. dann doch der Killer und erschießt ihn von hinten .Durch die großen und breiten Fensterscheiben sieht man sowohl den kleinen Michael freudig am Meer, als auch Hanks Tod zu Boten sinken. Respekt Sam Mendes, sehr virtuos inszeniert!

Der Film bietet eine packende Geschichte. und die Darsteller können fast alle samt überzeugen, auch wenn der Auftritt von Legende Paul Newman("Die Farbe des Geldes") sehr kurz ausfällt. Auch der heute sehr beschäftigte Stanley Tucci( "Die Tribute von Panem") hat einen kurzen Auftritt als Mafia Boss von Chicago und weis wie in fast jeder Rolle zu überzeugen. Law als durchgeknallter Killer darf sich ebenso wie Tom Hanks auf ungewohnten Terrain bewegen was er durchaus nutzen kann. Die Bilder sind in jeder Einstellung meisterhaft inszeniert und der ruhige Score passt perfekt in diese ungewöhnliche Mafia Geschichte. Sam Mendes erreicht meiner Meinung nach seinen künstlerischen Höhepunkt, den er seitdem leider nicht wieder erreichen konnte. Ein Wort noch zu Daniel Craig. Er ist hier meiner Meinung die einzige wirkliche Fehlbesetzung. Als weinerlicher Mafia Sohn jongliert er zwischen weinerlich Depressiv, arrogant und abgehoben, was ihm in keiner Minute des Films glaubhaft gelingt.

Fazit: "Road to Perdition"zeigt das es nicht immer die große Mafia Show sein muss. In düsteren und lang gezogenen Bildern wird ein Drama zwischen Vater und Sohn erzählt, mal laut und brutal, oft aber leise und nachdenklich. in dem es Sam Mendes gelingt, eine packende Geschichte mit grandiosen Schauspielern und toller Optik zu erzählen. Ein Herausragendes Werk und zurecht in meinen Top 10 im Genre Mafiafilm.
4,0
Veröffentlicht am 28. Dezember 2020
Sam Mendes zeigt, was in ihm steckt. Gleich am Anfang startete der Film mit einer überwältigen Kulisse, die leise, aber stimmungsvoll durch die schöne Musik von Thomas Newman unterstützt wurde. Graziös wechselten sich sanfte Streicher zunächst mit einem imposanten Dudelsack und dann mit einem ruhigen Klavier ab. Im gleichen Stil war die Geschichte gehalten: nicht hektisch, sondern bedacht wurde erst allmählich ein Spannungsbogen aufgebaut, der schließlich im stilistisch perfekten Showdown (strömender Regen in Zeitlupe) seinen Ausklang fand.

Toll war die Szene, in der Tom Hanks und Paul Newman gemeinsam am Piano ein Duett spielten, was gleichzeitig für den Fortgang der Ereignisse einen starken symbolischen Charakter besaß. Fast schon wie bei „Der Pate“ hatte jede einzelne Person ganz persönliche Beweggründe für ihr Handeln, wodurch eine unglaubliche Charaktertiefe erzeugt wurde. Das traurige Ende rundete ein außergewöhnliches Filmerlebnis ab.
4,5
Veröffentlicht am 17. April 2011
Ein grandioses Thrillerdrama, das die Gewalt als das hinstellt was sie tatsächlich ist: die größte menschliche Schwäche neben der Gier.Regie, Schauspieler und Schnitt sind über jeden Zweifel erhaben und die Kameraführung gewann zurecht den Oskar.
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