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3,0
Veröffentlicht am 30. August 2017
"Everybodys Darling" Tom Hanks als Killer? Klingt natürlich nach einer Besetzung gegen jeden Strich, aber sobald man ein Stück gesehen hat erkennt man das Hanks hier voll in seinem Element ist. Es ist ein bewusster Versuch gegen sein Image anzugehen, trotzdem sind typische Tom Hanks Elemente vorhanden wenn er als grundvernünftiger Kerl stets besonnen genau weiß was er zu tun hat oder einem alten Paar das ihm hilft ein Vermögen schenkt. Ansonsten entpuppt sich "Road to Perdition" als kraftvolle Mischung aus Familiendrama, Gangsterfilm und Vater Sohn Tragödie, letzteres insbesondere durch die Szenen zwischen Hanks und Paul Neman. Atmosphäre ist das große Zauberwort, die bedrückende und triste Gangsterfilmumgebung ist stimmig und perfekt. Was aber eher negativ rüberkommt ist die triste Ereignislosigkeit: Hanks greift zur Wumme und ballert alle weg die ihm oder seinem Sohn was wollen, toll. Daher schrumpft dieser gut gemachte Film für mich zur durchschnittlichen Räuberpistole.

Fazit: Düsteres und toll gespieltes Rachedrama das zwar atmosphärisch klasse, inhaltlich aber ziemlich trist ausfällt.
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 23. Dezember 2020
Der neue Film von Sam Mendes („American Beauty“) ist nicht nur ein spannender Mafia-Krimi, sondern vor allem eine Geschichte über Vater-Sohn-Beziehungen. Nicht nur die vordergründige Beziehung von Michael und Mike, auch die Beziehung zwischen Michael und seinem Ziehvater John Rooney die sich durch das eigenmächtige handeln von Rooneys Sohn innerhalb von wenigen Momenten ins Gegenteil verkehrt.

Tom Hanks spielt zwar einen Killer, doch handelt er moralisch absolut nachvollziehbar. So hängt er nicht mehr im Image des Nice-Guy, ist aber auch nicht der Bösewicht. Ganz im Gegensatz der auf ihn angesetzte Auftragskiller Jude Law als Maguire. Jude Law wächst nach seinen vielen Rollen, in denen er den Schönling spielte, mit diesem Film über sich hinaus. Absolut genial geht er seinen Weg bis zum Schluss.


Toller Film, der besonders natürlich durch den grandiosen Cast überzeugt. An der ein oder anderen Stelle passte das Tempo nicht so ganz, aber insgesamt ein sehr spannender Film.
4,5
Veröffentlicht am 1. August 2014
Eine Top 10 der besten Gangster Filme aller Zeiten aufzustellen, sollte eigentlich kein Problem sein.. Da dürfen natürlich allseits bekannte Meisterwerke wie "Der Pater 1+2", "Goodfellas", "Casino" oder auch" Es war einmal in Amerika" nicht fehlen. Doch der 2002 erschienene Gangster Thriller " Road to Perdition" von Oscar Preisträger Sam Mendes("Zeiten des Aufruhr") ist ein mehr als ebenbürdiger Film und sollte in keiner eurer Hitlisten fehlen. Auch braucht er sich vor großen Werken dieses Genres wahrlich nicht zu verstecken. Und das obwohl es sich hier nicht um einen Gangster Film im eigentlichen Sinne handelt, sondern um ein komplexes Vater-Sohn Drama in dessen Gewand!

Tom Hanks("Cloud Atlas") kann eigentlich alles spielen. So schaffte er den schwierigen Spagat von seichter Comedy Kost("Big") ,in denen er überwiegend in den 1980er auftrat, hin zum ernsthaften Charakterdarsteller in den 1990ern. Durch Filme wie "Forrest Gump"(Oscar 1995), "Philladelphia"(Oscar 1994) oder "Der Soldat James Ryan" wurde er zu einem der besten Mimen seiner Generation. Auch 2002 bewies er wieder einmal seine enorme Wandlungsfähigkeit und überraschte als harter Mafia Killer, der ein Unterkühltes Verhältnis zu seinem Sohn hat. Doch nicht nur die Schauspielerische Klasse von Hanks, macht aus diesem Drama etwas ganz besonderes. Es ist die meisterhafte Regie von Sam Mendes, der ein Jahr zuvor mit "American Beauty" den Oscar abgeräumt hat. Er schafft es, mit dunklen, düsteren Bildern das Mafia Milieu der 30er Jahre zu skizzieren. Anders als bei Werken mit ähnlichen Hintergrund ist der Blickwinkel hier allerdings auf einen Mann(Hanks) und seine Familie gerichtet, der das Morden im Auftrag des Mafiabosses John Rooney (großartig Paul Newman) nur wegen dessen Wertschätzung betreibt und um seiner Frau und seien Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen. Bei einem simplen Auftrag geht allerdings etwas schief und der Sohn des Mafiapaten ( "James Bond", Daniel Craig) erschießt einen Freund der Familie, den er zusammen mit Michael nur einschüchtern sollte. Da Sullivans Sohn die Tat gesehen hat will Rooney Junior nun dessen gesamte Familie auslöschen. Allerdings sind nur der jüngste Sohn und die Frau zuhause und werden kaltblütig ermordet. Das führt dazu das Vater und Sohn flüchten müssen um in Chicago ein Geschäft mit Al Capone zu machen , um dessen Segen für die Rache zu bekommen. Danach soll Michael bei seiner Tante in Perdition leben. Verfolgt werden die beiden allerdings von einem durchtriebenen Auftragskiller genial: Jude Law (Sherlock Holmes)........

Ungewöhnlich ruhig, ohne große Action oder Schieß Szenen wird die Geschichte einer Vater- Sohn Beziehung in dunklen,fast schon poetischen Bildern erzählt. Die Kameraführung ist nah dran am Geschehen und verleiht dem Film einen fast schon melancholischen Look. Hierfür gab es zu Recht den Oscar. Das Setting des 30er Jahre Chicagos ist Detailgetreu und aufwendig Ausgestattet. Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Das Drehbuch ist ganz auf Hanks Charakter zugeschnitten, er kann sich hier erstmals von einer dunkleren Seite zeigen. Die Dialoge sind nicht zu sehr in die Länge gezogen sondern dienen als Mittel um uns die Beweggründe der handelnden Personen näher zubringen. Im Mittelpunkt steht immer wieder die Beziehung von Sullivan zu seinem Sohn . Die Geschäfte der Mafia laufen eher im Hintergrund ab. Zwei prägnante Szenen steche während des Films hervor.
Im strömenden Regen gelingt es Sullivan die Bodyguards von Rooney Senior auszuschalten und ihn zu töten. Das ist nicht nur optisch ein absolutes Highlight, sondern auch emotional, den der Mafia Pate war wie ein Vater für Ihn und dessen Tod fällt ihm nicht leicht. Auch das Ende des Films ist pessimistisch und dunkel. In Perdition angekommen wartet im Haus der Tante, das am Meer liegt. dann doch der Killer und erschießt ihn von hinten .Durch die großen und breiten Fensterscheiben sieht man sowohl den kleinen Michael freudig am Meer, als auch Hanks Tod zu Boten sinken. Respekt Sam Mendes, sehr virtuos inszeniert!

Der Film bietet eine packende Geschichte. und die Darsteller können fast alle samt überzeugen, auch wenn der Auftritt von Legende Paul Newman("Die Farbe des Geldes") sehr kurz ausfällt. Auch der heute sehr beschäftigte Stanley Tucci( "Die Tribute von Panem") hat einen kurzen Auftritt als Mafia Boss von Chicago und weis wie in fast jeder Rolle zu überzeugen. Law als durchgeknallter Killer darf sich ebenso wie Tom Hanks auf ungewohnten Terrain bewegen was er durchaus nutzen kann. Die Bilder sind in jeder Einstellung meisterhaft inszeniert und der ruhige Score passt perfekt in diese ungewöhnliche Mafia Geschichte. Sam Mendes erreicht meiner Meinung nach seinen künstlerischen Höhepunkt, den er seitdem leider nicht wieder erreichen konnte. Ein Wort noch zu Daniel Craig. Er ist hier meiner Meinung die einzige wirkliche Fehlbesetzung. Als weinerlicher Mafia Sohn jongliert er zwischen weinerlich Depressiv, arrogant und abgehoben, was ihm in keiner Minute des Films glaubhaft gelingt.

Fazit: "Road to Perdition"zeigt das es nicht immer die große Mafia Show sein muss. In düsteren und lang gezogenen Bildern wird ein Drama zwischen Vater und Sohn erzählt, mal laut und brutal, oft aber leise und nachdenklich. in dem es Sam Mendes gelingt, eine packende Geschichte mit grandiosen Schauspielern und toller Optik zu erzählen. Ein Herausragendes Werk und zurecht in meinen Top 10 im Genre Mafiafilm.
4,0
Veröffentlicht am 28. Dezember 2020
Sam Mendes zeigt, was in ihm steckt. Gleich am Anfang startete der Film mit einer überwältigen Kulisse, die leise, aber stimmungsvoll durch die schöne Musik von Thomas Newman unterstützt wurde. Graziös wechselten sich sanfte Streicher zunächst mit einem imposanten Dudelsack und dann mit einem ruhigen Klavier ab. Im gleichen Stil war die Geschichte gehalten: nicht hektisch, sondern bedacht wurde erst allmählich ein Spannungsbogen aufgebaut, der schließlich im stilistisch perfekten Showdown (strömender Regen in Zeitlupe) seinen Ausklang fand.

Toll war die Szene, in der Tom Hanks und Paul Newman gemeinsam am Piano ein Duett spielten, was gleichzeitig für den Fortgang der Ereignisse einen starken symbolischen Charakter besaß. Fast schon wie bei „Der Pate“ hatte jede einzelne Person ganz persönliche Beweggründe für ihr Handeln, wodurch eine unglaubliche Charaktertiefe erzeugt wurde. Das traurige Ende rundete ein außergewöhnliches Filmerlebnis ab.
4,5
Veröffentlicht am 17. April 2011
Ein grandioses Thrillerdrama, das die Gewalt als das hinstellt was sie tatsächlich ist: die größte menschliche Schwäche neben der Gier.Regie, Schauspieler und Schnitt sind über jeden Zweifel erhaben und die Kameraführung gewann zurecht den Oskar.
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 15. Februar 2013
Es gibt da diese Szene im Regen. Schüsse peitschen durch die Nacht. Regenschirme werden zerfetzt. Männer fallen zu Boden. Inmitten der Strasse wartet Paul Newman auf das unausweichliche Schicksal. Dazu «nur» die grossartigen Klänge von Musiker Thomas Newman. Bis Paul Newman schliesslich den Satz «I'm glad it's you» ausspricht.

Man muss eine Vielzahl Filme über sich ergehen lassen, bis man endlich wieder auf eine solch perfekte Inszenierung stösst. Sie entschädigt einen dann aber für alles, was vorher war.

In Road to Perdition gibt es gleich mehrere solcher Sequenzen. Die eingangs erwähnte überstrahlt sie aber alle und gibt gleichzeitig den Ton für den gesamten Film an. Ein Meisterwerk.

Für mich unerklärlich, weshalb sich der Film bei der Oscarverleihung 2003 nicht mehr von den begehrten Trophäen holen konnte. In der Kategorie «Bester Film» war er nicht einmal nominiert («Chicago» gewann damals). Könnte bitte sowieso mal jemand denen von der Academy sagen, dass es langsam Zeit für einen Oscar für Thomas Newman wird? 10 Nominierungen und kein einziger Gewinn sagen doch eigentlich schon alles.
Kino:
Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 12. April 2010
Dieser Film glänzt mit einer gleichermaßen harten, aber gelungenen und spannenenden Geschichte. Absolut sehenswert, auch für Leute, die - wie ich - typischen Mafia-Filmen nicht viel abgewinnen können, zumal sich dieser Film über die Grenzen seines Genres hinauswagt.



Von der ersten Sekunde bis zur Letzten überzeugt der Streifen mit einer Stimmigkeit zwischen Musik, Impressionen der 30er Jahre, Handlung und schauspielerischer Darbietung, die für den Zuschauer nicht den geringsten Hauch von Langeweile anklingen lassen.



Besonders hervorzuheben sind die schauspielerischen Leistungen von Tom Hanks, der auch in diesem Film in seiner Rolle als Vater im Zusammenspiel mit Filmsohn Liam Aiken überragt, und Jude Law, der weniger den britschen Schönling denn den grotesken "Fotografen" gibt, die dem Film eine besondere Note geben.



Alles in allem mehr als sehenswert. Ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht und nicht nur anhand der Filmgrößen (Hanks, Law, Newman) mit Genialität besticht.
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