New York im Juli 2021. Es wird merklich kälter in der Welt, überall auf den Straßen liegen tote Menschen, die wegen ihrer Einsamkeit dahinsterben. In der Zeit, wo die Welt erkaltet und es anfängt zu schneien, beginnt die Liebe zwischen den getrennt lebenden John (Joaquin Phoenix) und der Eisprinzessin Elena (Claire Danes) wieder aufzuflammen. Eigentlich wollte John sie bitten, die Scheidungspapiere zu unterzeichnen. Doch Elena weigert sich. John spürt, dass in ihrem Beruf als Eistänzerin etwas nicht stimmt und beginnt einem brutalen Mysterium auf der Spur zu kommen. Er lässt sich von Elena überreden, mit ihr zu fliehen.
Auf Logik und Schlüssigkeit der Story und Handlungsweisen der Protagonisten sollte der Betrachter nicht allzu sehr pochen. Thomas Vinterbergs „It’s All About Love“ setzt mehr auf Atmosphäre und Aussage. Die verworrene Geschichte reißt wesentlich mehr Fragen an, als er beantwortet und setzt beim Zuschauer ein hohes Maß an Mitdenken und Interpretationsfreude voraus. Das dürfte nicht jedermanns Sache sein und so ist „It’s All About Love“ vor allem ein eindrückliches Science-Fiction-Drama abseits des Mainstreams - für ein Publikum, das eigenwilligen, nachdenklichen Filmen gegenüber aufgeschlossen ist. Die Mischung aus Endzeitthriller, Krimi, Liebesfilm und Katastrophenfilm geht innerhalb der Grenzen gewohnter Filmdramaturgie und Konventionen nicht auf. Ist der Betrachter gewillt, die Andersartigkeit des Films zu akzeptieren, so wird er mit einem bemerkenswerten Erlebnis belohnt, das zum Nachdenken anregt und insbesondere eine hohe Moral bereithält. Die Gefühlskälte der Welt und Menschen erhält eine starke und konsequente Visualisierung mittels Naturkatastrophen, Menschen die mitten auf der Straße sterben und liegen gelassen werden und einer eintretenden Eiszeit. Wer nun ein Effektgewitter erwartet, ist fehl am Platz. Trotz beeindruckender Optik hält sich „It’s All About Love“ in einem engen, persönlichen Rahmen und erzählt die apokalyptischen Ereignisse anhand der bizarren Geschichte und Beziehung des getrennt lebenden Ehepaares Elena und John, die wieder zu sich finden, gekonnt dargestellt von Claire Danes und Joaquim Phoenix. Die Chemie zwischen den beiden stimmt, sodass es bei all den merkwürdigen Ereignissen nicht schwer fällt, mit ihnen mitzufiebern. Der Film lässt den Zuschauer nachdenklich zurück. Jedoch nicht nur allein wegen seiner anspruchsvollen Thematik und ansprechenden Aussage, sondern auch auf Grund zahlreicher Unnachvollziehbarkeiten und vieler offen gelassener Fragen.