Durchschnitts-Wertung
2,7
77 Wertungen
Deine Meinung zu Amsterdam ?
2,0
Veröffentlicht am 27. Januar 2023
Wie eine Leiche, die kurz vor der Leichenstarre steht…

Gut, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber ist in Bezug auf die Story sehr passend.

Die Filme von David O. Russell haben mich bisher immer kalt gelassen. Technisch gut gemachte Werke mit ebenso guten Darstellern, aber irgendwie fehlt mir die emotionale Bindung. Das war in „Silver Linings“ so, „American Hustle“ und auch nun in „Amsterdam“. O. Russell ging 2022 mit dem Film erstmals in eine Krimirichtung, denn das Genre erlebt gerade sein Comeback mit Filmen wie „Knives Out“. Doch der Film weiß leider nicht, was er genau will und wird damit (wie auch viele andere Filme von O. Russell) zu einem nichtssagenden Mischmasch aus hübschen Bildern und einem langatmigen Drehbuch.

Die Handlung spielt nach dem ersten Weltkrieg, 1918: Arzt Burt Berendsen und Soldat Harold Woodman freunden sich während des Krieges an. Nach ihrem Einsatz werden sie von der Krankenschwester Valerie gesund gepflegt. Die drei entwickeln eine tiefe Freundschaft, die 15 Jahre später auf die Probe gestellt wird als ein ysteriöser Mord passiert...

Der Film will so vieles sein: Kriminalfilm, Drama, Komödie und etwas Satire darf auch nicht fehlen. Und ja, das Ganze sieht schick aus, die Kostüme, die Kamera von Emmanuel Lubezki und der Score (Daniel Pemberton), der an klassische Wes Anderson Soundtracks erinnert, all das ist wirklich ordentlich. Doch es fehlt an Substanz und an Fokus. Die eben angesprochenen Genres, die „Amsterdam“ bedienen will, greifen einfach nicht ineinander. Ich war nie so oft sicher, was ich fühlen soll, außer Langeweile. Ja, so hart das auch ist, aber selbst der starke Cast kann nicht von der trägen Story ablenken, die obendrein so verkompliziert erzählt wird, dass es mir schlichtweg egal war, was passiert. Und das ist eigentlich das Schlimmste bei einem Film. Selbst die trashigsten Werke haben einen Unterhaltungsfaktor, auch wenn man nur drüber lachen kann. Aber Filme wie „Amsterdam“ berühren mich in keinster Weise und sind demnach auch schnell wieder vergessen, so als ob sie nie existiert hätten!

Zum Schluss möchte ich dennoch den Cast erwähnen, der zwar hier und da Spaß hat, aber am Ende ist es das Drehbuch und die Regie, die einem Film ihre Seele geben. Da kann der Film noch so gut besetzt sein bis in die kleinste Rolle (was er tatsächlich ist mit Michael Shannon, Zoe Saldana und sogar Mike Myers ist endlich mal wieder zu sehen).

Fazit: Sehr schade, denn „Amsterdam“ sieht schick aus und hätte Potential gehabt. Doch Regisseur David O. Russells Werk ist unfokussiert, langatmig und leider auch nicht spannend, was einem Kriminalfilm schnell das Rückgrat bricht. Ein Film, der mehr sein will als er ist.
2,0
Veröffentlicht am 20. Oktober 2022
Amsterdam ist ein hochbudgetiertes Star-Schaulaufen mit viel Potential, welches durch seine ewig in die Länge gezogenen Dialoge und einer eher belanglosen Geschichte insgesamt leider enttäuscht.

Im Kern geht es um einen Kriminalfall und eine große Verschwörung im Amerika der 30er Jahre, die jedoch wenig Wendungen bietet und damit leider auch leicht vorhersehbar daherkommt. Amsterdam ist ein gutes Beispiel dafür, dass sämtliche Gegebenheiten (Cast, Ausstattung, Regie, Budget) nichts Wert sind, wenn das Drehbuch einfach nicht stimmig ist.

Russels Filme sind gekennzeichnet durch lange und schnelle Dialoge. Das hat bei Silver Linings noch wunderbar funktioniert, da dieses Element perfekt zu den chaotischen Charakteren gepasst hat. Bei American Hustle war es da schon etwas deplatzierter, aber noch nicht störend. Erst bei Joy wollte das Ganze überhaupt nicht funktionieren und wurde zum Glück noch von einer guten Geschichte und einer hervorragenden Jennifer Lawrence aufgefangen. Bei Amsterdam können nun leider auch die Schauspieler*innen den Qualitätsabfall nicht mehr aufhalten.

Wer sich den Film dennoch allein wegen des Cast anschauen mag, der wie gesagt prominent und zahlreich vertreten ist (Christian Bale, Margot Robbie, John David Washington, Robert De Niro, Rami Malek, Anja Taylor-Joy, Michael Shannon, Zoe Saldana, Chris Rock, Mike Myers, Taylor Swift...ja, die Liste ist so lang wie die Dialogzeilen im Film), der soll das gerne tun. Wer allerdings einen guten Film sehen möchte, sollte noch zwei Wochen warten und sich "The Menu" anschauen!
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