Was soll dieser Film eigentlich sein? Vermutlich haben sich so manche PR-Leute genau das gefragt, als es darum ging, wie man auf den Film "IF: Imaginäre Freunde" aufmerksam machen wollte.
Immerhin kommen ein paar niedliche, animierte Figuren vor. Ist es also ein netter Kinderfilm? Ist es eine fröhliche Familienkomödie? Wer dann im Kinosaal sitzt, wird feststellen: Nun ja, man weiß es nicht genau. Es ist jedenfalls nicht das, was uns die PR-Leute weismachen wollen.
Den in Wirklichkeit ist dieser Film nur selten lustig, und er will das auch gar nicht sein, stattdessen steckt hier sehr viel Tragik und Drama drin.
Bea (Cailey Fleming) kommt vorübergehend bei ihrer Oma (Fiona Shaw) unter, ihr Vater (John Krasinski, auch Regie, Drehbuch, Produktion) liegt in einer Klinik. Sie ist bedrückt, gleichzeitig, besteht sie darauf, ja schon erwachsen zu sein.
Zudem macht sie eine merkwürdige Entdeckung. Im Mietshaus ihrer Oma tut sich in der oberen Etage Seltsames. Sie lernt Cal (Ryan Reynolds) kennen, er kann die imaginären Freunde aus der Kindheit anderer Menschen sehen. Und Bea kann das auch.
Aber zu welchen Menschen gehören denn der riesige, flauschige Blue (Stimme: Rick Kavanian) oder die Schmetterlingsdame Blossom (Christiane Paul) oder das Einhorn Eini (Lina Larissa Strahl). Wurde sie von ihren Menschen etwa vergessen?
Der Film macht es einem nicht einfach. Auch, weil nicht immer ganz nachvollbar ist, worum es da überhaupt geht. Wie viele Menschen gibt es denn wirklich, die imaginäre Freunde haben, die wie seltsame Comicfiguren aussehen? Das macht die Ausgangslage irgendwie schwierig, wenn man das Ganze nicht mitfühlen kann.
Und hinzu kommt: "IF: Imaginäre Freunde" ist eben kein launiger Familienfilm, Kinder werden vielleicht gar nicht so richtig begreifen, was ihnen da eigentlich erzählt wird. Der Film ist aber auch nicht lustig, dass sie wenigstens daran Freude hätten. Trotz FSK 0: Für Kinder ist der Film eher weniger was. Und auch die meisten Erwachsenen werden damit wenig anfangen können.
Zu depressiv kommt das alles daher, zu wenig lustig ist der Film, der eigentlich ein Drama ist. Wirklich nervig ist leider auch der Soundtrack. Fast permanent liegt orchestrale Musik unter den Szenen, die dem Zuschauer ziemlich genau vorgeben soll, was man gerade zu fühlen hat.
Ein erstaunlich verkorkster Film.