Drama von Stéphane Brizé, dem Regisseur von "Ein Leben".
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Another World
Der globale Kapitalismus ist zum Kotzen – und zwar für (fast) alle!
Von Christoph Petersen
Stéphane Brizé hat unten angefangen, um zu zeigen, welche Opfer der moderne Kapitalismus fordert: In „Der Wert des Menschen“ (2015) spielt Vincent Lindon einen jenseits der 50 arbeitslos gewordenen Maschinisten, der an jeder Ecke aufs Neue erkennen muss, dass er in dieser Gesellschaft offensichtlich nichts mehr wert ist. In „Streik“ (2018) spielt erneut Vincent Lindon einen Gewerkschafter, dessen Leben sich zu einem einzigen (Arbeits-)Kampf entwickelt und der sich schließlich sogar mit Benzin übergießt und anzündet, um die Schließung seines Werks zu verhindern. Nun folgt mit „Another World“ der Abschluss dieser antikapitalistischen Trilogie – und diesmal richtet Brizé den Blick weiter nach oben in der Nahrungskette: Wenn – natürlich wieder – Vincent Lindon einen hochbezahlten Fabrikboss verkörpert, der an dem Widerspruch von Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeiter*innen vor Ort und d